Chipmangel: Apple schraubt iPad-Produktion angeblich zurück – für iPhones

Um die iPhone-Produktion nicht noch mehr zu beeinträchtigen, zieht Apple Chips vom iPad ab. Der Hersteller erwartet eine Umsatzminderung in Milliardenhöhe.

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(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 2 Min.

Der globale Chipmangel stellt Apple offenbar vor immer größere Herausforderungen und bedroht zugleich das zentrale Weihnachtsgeschäft des Herstellers. Um mehr Komponenten für die Massenfertigung neuer iPhones zur Verfügung zu haben, hat Apple die iPad-Produktion angeblich deutlich zurückgefahren: Im September und Oktober ist die Produktion des Tablets um 50 Prozent zurückgefahren worden, wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Asia am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen berichtet.

Bestimmte Chips kommen in beiden Gerätekategorien zum Einsatz und lassen sich so sowohl für die Produktion von iPhones als auch iPads verwenden. Die Fertigung des iPhone 13 hat dabei Priorität, da dort die Nachfrage am höchsten ist – insbesondere nach der Einführung einer neuen Modellgeneration. Das Smartphone-Geschäft sorgt zudem für den Großteil des Konzernumsatzes. Dem Bericht von Nikkei zufolge zieht Apple auch Chips aus der Produktion älterer iPhone-Generationen ab, die weiterhin als Einstiegsmodelle verkauft werden. Schon im vergangenen Herbst habe Apple Teile aus der iPad-Produktion zum iPhone verlagert, merkt das Wirtschaftsblatt an.

iPad-Käufer müssen sich damit auf längere Lieferzeiten einstellen. Auf ein neues iPad mini 6 oder iPad 9 muss man derzeit rund vier Wochen warten, wenn es direkt bei Apple bestellt wird. Das schon seit längerem erhältliche iPad Pro 2021 hat rund ein bis zwei Wochen Lieferzeit.

Die durch den Chipmangel bedingte geringere Verfügbarkeit von neuen Produkten hat Apple nach eigener Angabe im letzten Geschäftsquartal einen Umsatz von rund 6 Milliarden US-Dollar gekostet. Man glaube, die Umsatzminderung falle im Weihnachtsgeschäft noch größer aus, weil man die Nachfrage nicht bedienen könne, erläuterte Apple-Chef Tim Cook in der vergangenen Woche gegenüber Finanzanalysten – allerdings erwartet der Konzern dennoch ein neues Rekordquartal.

Der Chipmangel betrifft offenbar nicht den Nachschub bei neuen Chips wie Apples hauseigenen Prozessoren, sondern sei bei "Legacy Nodes" zu beobachten. Bei simpleren Mikrochips stehe man mit vielen anderen Firmen im Wettbewerb um das bereits begrenzte Angebot, wie Cook erläuterte – und man könne noch nicht vorhersehen, wann dort wieder eine normale Verfügbarkeit besteht. Auch andere Branchen wie die Autoindustrie sind massiv von diesem Chipmangel betroffen.

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(lbe)