Cineplex stellt Projektion komplett auf Digitaltechnik um

Auch der Kinoverbund mit 80 Kinos und 450 Leinwänden setzt bei der geplanten Komplettdigitalisierung auf den Ausrüster XDC, der die notwendige Technik mit Zahlungen aus Hollywood subventionieren kann.

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Nach Kinopolis hat am Dienstag mit der Cineplex-Gruppe der zweite große Kinoverbund konkrete Pläne zur vollständigen Umstellung auf Digitalbetrieb bekannt gegeben. Dabei setzt die Wuppertaler Gruppe, in der sich 35 mittelständische Kinounternehmen mit etwa 80 Kinos und 450 Leinwänden organisiert haben, wie Kinopolis auf den Technikausrüster XDC. Beide Partner unterzeichneten in der vergangenen Woche eine entsprechende Absichtserklärung.

Nachdem Versuche, eine bundesweite Lösung für die Digitalisierung aller deutschen Kinos zu finden, "offenbar gescheitert" seien, habe Cineplex zusammen mit XDC eine alternative Finanzierung gefunden, teilte das Unternehmen mit. XDC erhält von den US-Studios für jede Digitalvorführung eine Gebühr ("Virtual Print-Fee"), mit der Hollywood die Kinobetreiber an den Einsparungen beteiligen will, die sie durch den digitalen Verleih und weniger analoge Kopien erzielen. Damit subventioniert XDC die Ausrüstungskosten.

Angesichts der "Digitalisierungskosten in Millionenhöhe" sowie der "dauerhaft höheren Betriebskosten" mahnte Cineplex die Filmverleiher, das Geschäftsmodell der Kinobranche nicht weiter zu untergraben. Forderungen nach einer Verkürzung oder Nivellierung der sogenannten Verleihfenster zwischen Kino-, DVD- und Pay-TV-Auswertung gefährdeten die Existenz der Kinos, die wirtschaftlich auf eine Exklusivauswertung von mindestens vier Wochen angewiesen seien.

"Aus diesem Grund appellieren wir an die Filmverleiher und die Politik, das ihre zu tun, um uns in unseren Bemühungen zu unterstützen, die technisch notwendige Erneuerung zu stemmen", formuliert Cineplex-Geschäftsführer Kim Ludolf Koch. "Wir erwarten von unseren Verleihpartnern daher ein eindeutiges Commitment zur Beibehaltung des Auswertungsfensters und vom Gesetzgeber eine Fensterfixierung auf sechs Monate bei geförderten Filmen." (vbr)