Cisco übertrifft Erwartungen - Lieferkettenprobleme lassen nach

Der Umsatz des Netzwerkausrüsters bleibt stabil, die Gewinne gehen weniger zurück als erwartet. Positive Ausblicke geben dem Börsenkurs einen kleinen Schub.

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Cisco Firmenschild

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Der US-Netzwerkausrüster Cisco hat im jüngsten Quartal dank nachlassender Probleme bei der Chip-Versorgung besser als erwartet abgeschnitten. In den drei Monaten bis Ende Juli stagnierten die Erlöse im Jahresvergleich bei 13,1 Milliarden US-Dollar (rund 12,9 Milliarden Euro). Der Gewinn sank um 6 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Experten hatten mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet.

Für die letzten zwölf Monate – Ciscos fiskalischem Jahr 2022 – verzeichnet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 3 Prozent und einen um 12 Prozent höheren Nettogewinn als im Vorjahr. Im Vorquartal hatte Cisco bereits die Jahresziele gesenkt und die Umsatzprognose von zuvor rund 6 auf 2 bis 3 Prozent reduziert.

Im letzten Vierteljahr konnte Cisco seinen Umsatz nur in Europa und dem Mittleren Osten steigern. Während die Einnahmen in diesen Regionen um acht Prozent angestiegen sind, sanken die Umsätze in Amerika um drei Prozent und im asiatischen Raum um zwei Prozent. Den größten Anstieg verzeichnet das Unternehmen bei seinen Produkten für die Netzwerksicherheit, wo ein Einnahmeplus von 20 Prozent erzielt wurde.

Cisco-Finanzchef Scott Herren erklärte, dass der Konzern die Belastungen durch die weltweit gestörten Lieferketten inzwischen besser bewältige. Als Hersteller von Routern und Switches für Internet- und Datenverkehr sowie Anbieter des Videokonferenz-Dienstes Webex hatte Cisco in der Pandemie zunächst vom Trend zum Homeoffice profitiert. Doch in den vergangenen Quartalen litt das Geschäft unter einem Mangel wichtiger Bauteile, insbesondere Computerchips.

Mittlerweile hat sich die Versorgungslage aber etwas entspannt und der Ausblick wieder aufgehellt, wie Cisco am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. So stellt Cisco für das laufende Vierteljahr ein Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. Im gesamten neuen Geschäftsjahr 2023 erwartet Cisco eine Steigerung der Erlöse um 4 bis 6 Prozent.

Damit zeigte sich das Unternehmen optimistischer als an der Wall Street erwartet. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Kurssprung um etwas mehr als 4 Prozent. Im laufenden Jahr liegt das Papier allerdings mit 24 Prozent im Minus, während der NASDAQ insgesamt um 17 Prozent gefallen ist, wie CNBC anmerkt.

(fds)