Clinton wirft Trump gemeinsame Sache mit russischen Spionen vor

Hackerangriffe und Cyberwar sind Themen, die im US-Wahlkampf nicht zu kurz kommen. In der dritten TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump verwies Clinton auf Einmischungen durch Russland und dass Trump diese unterstütze.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 134 Kommentare lesen
Hacker-Angriff

(Bild: CBS)

Lesezeit: 2 Min.

Die demokratische Kandidatin für das US-Präsidentenamt, Hillary Clinton, hat ihrem republikanischen Gegner Donald Trump vorgeworfen, Spionage gegen das eigene Volk zu unterstützen. Es sei deutlich, dass die jüngsten Hackerangriffe, die zur Veröffentlichung von Datenmaterial auf der Enthüllungsplattform Wikileaks geführt haben, von höchsten russischen Regierungskreisen gesteuert worden seien, sagte Clinton. Damit bekräftigte Clinton die Vorwürfe, die bereits von ihrem Wahlkampfleiter John Podesta erhoben wurden.

Trump habe sich wiederholt lobend über Russlands Präsidenten Wladimir Putin geäußert, erklärte sie, und er sei auch der von Putin gewünschte Kandidat, da er etwa dazu beitragen könnte, die NATO aufzubrechen. Putin wolle eine Marionette und Trump sei einer der Kandidaten, der seine Wunschliste abarbeiten könne; für diese würde Trump sich eintragen.

Trump erklärte: "Ich kenne Putin nicht" und verdeutlichte, "er ist nicht mein bester Freund." Es sei aber sicher förderlich, wenn die USA gut mit Russland auskämen. Putin habe keinen Respekt vor Clinton und auch nicht vor Präsident Barack Obama, sagte Trump. Es sei nicht erwiesen, dass die jüngsten Hackerangriffe von Russland aus gesteuert worden seien. Sie könnten auch aus China kommen oder anderswo initiiert worden sein. Clinton wisse gar nicht, woher die Attacken kämen.

Clinton erwiderte, dass 17 Sicherheitsbehörden zu dem Ergebnis gekommen seien, dass die Attacken durch den Kreml gesteuert würden. Sie hatte das Thema Hackerattacken durch Russland selbst aufgebracht als sie mit Aussagen aus einer Rede konfrontiert wurde, die erst durch die Wikileaks-Enthüllungen bekannt geworden war. In diesem Teil der Debatte sollte eigentlich über das Thema "Einwanderung" gesprochen werden, Clinton war zu Handel und offenen Grenzen befragt worden.

Wikileaks-Gründer Julian Assange kann seinerseits seit einigen Tagen nicht mehr das Internet nutzen. Wie Ecuadors Außenministerium zuletzt erklärte, wurde der Internet-Zugang wegen der Veröffentlichungen zu US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gesperrt. Das Land wolle sich nicht in die "Angelegenheiten anderer Länder" einmischen. (mit Material der dpa) / (kbe)