CloudBees setzt nun voll auf Continuous Delivery

Das US-amerikanische Startup-Unternehmen will sich künftig nur noch um sein Geschäftsmodell rund um den Continuous-Integration-Server Jenkins kümmern und seinen PaaS-Dienst Run@cloud nicht mehr weiter betreiben.

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Von
  • Alexander Neumann

CloudBees gehört zu den ersten Unternehmen, die mit einer Platform as a Service aufwarten konnten. Die vom ehemaligen JBoss-CTO Sacha Labourey geleitete Firma war 2010 gegründet worden und bot allerdings schon früh auch ein separates Geschäftsmodell mit Dienstleistungen rund um den Continuous-Integration-Server Hudson an. Dieses wurde auch dadurch befeuert, dass dessen Erfinder Kohsuke Kawaguchi Ende 2010 bei CloudBees einstieg. Unter seiner Leitung entstand Anfang 2011 der Hudson-Fork Jenkins, der den ursprünglichen CI-Server schon bald überholen sollte.

Aufgrund des Erfolgs des Jenkins-Servers baute CloudBees sein Geschäft auf Basis einer mit Jenkins betriebenen Continuous Delivery aus. Diese wird als derzeit angesagter Prozess für die Produktivstellung verstanden, in dessen Zentrum eine Art Pipeline steht, durch die Anforderungen von der Implementierung bis zur Auslieferung laufen. Mit dem Ausbau des Business hatte das Unternehmen anscheinend einen solchen Erfolg – für 2014 erwartet es eine Vervierfachung der wiederkehrenden Umsätze –, dass es nun zu der Ansicht gekommen ist, zukünftig allein auf dieses Angebot zu setzen und den PaaS-Dienst Run@cloud einzustellen; an DEV@cloud, dem Jenkins-Cloud-Service wird CloudBees festhalten (Labourey im Interview mit heise Developer: "Remaining in DEV, but exiting RUN.")

Befruchtet wurde diese Entscheidung auch dadurch, dass die Mitarbeiter von CloudBees das Gefühl hatten, die Weiterentwicklung des Jenkins-Servers und der darauf aufbauenden eigenen Produkte maßgeblich vorantreiben zu können, wenn sie sich auf ein Geschäftsmodell konzentrieren. Laut Labourey fällt CloudBees hiermit eine ähnliche Entscheidung, wie sie kürzlich Docker durch den Verkauf der PaaS dotCloud an den Berliner PaaS-Anbieter cloudControl getroffen hatte. Auch hier will das hinter der gleichnamigen Technik stehende Unternehmen alle Energien auf das Kerngeschäft Anwendungs-Container und Virtualisierung konzentrieren.

Seinen PaaS-Kunden will CloudBees bis zum Ende Oktober helfen, ihre mit Run@cloud betriebenen Anwendungen zu einem anderen Diensteanbieter zu migrieren. Nach dem 31. Dezember 2014 soll die CloudBees-PaaS vom Netz genommen werden. Im Idealfall müssen durch den Strategiewechsel keine Stellen gestrichen werden.

Jenkins ist mittlerweile in vielen großen Unternehmen gesetzt und in vielen Entwicklungen zur zentralen Komponente einer Continuous Delivery Pipeline geworden. Für den CI-Server gibt es derzeit rund 1000 Plug-ins, die den Server als zentrale Schnittstelle des Entwicklungsprozess geradezu prädestinieren. Außerdem zählen die CloudBees-Betreiber über 85.000 aktive Installationen des Servers. CloudBees hat drei Jenkins-basierte Angebote im Portfolio: Jenkins Enterprise, Jenkins Operations Center und den erwähnten Jenkins-Cloud-Service.

Für CloudBees' Richtungswechsel spricht auch eine Partnerschaft mit Pivotal. Denn Jenkins by Enterprise wird noch in diesem Jahr als Add-on-Service in Pivotal CF, die Cloud-Foundry-basierte PaaS der VMware-Ausgründung, integriert werden. Das CloudBees-Produkt umfasst neben der Integration des Jenkins-Servers technischen Support und ausgewählte, auf den Unternehmenseinsatz abgestimmte Jenkins-Plug-ins.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)