Cloudflare: Keine Geschwindigkeitseinbußen durch iCloud Privat-Relay

Trotz der zwischengeschalteten Proxyserver soll Apples Relay-Dienst beim Surfen nicht bremsen, meint der Partner Cloudflare – es könne sogar schneller gehen.

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(Bild: NYC Russ/Shutterstock.com)

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Cloudflare hat Details zu der Rolle bei Apples Privat-Relay-Dienst veröffentlicht. Der CDN- und DNS-Anbieter betreibt "Teile der Private-Relay-Infrastruktur" und stellt den "Egress Proxy", das zweite Relay, das den Traffic des Nutzers zum Ziel-Server weiterleitet. Das erste Relay, den "Ingress Proxy", betreibt Apple. Neben Cloudflare setzt Apple auf weitere Partner, darunter auch Akamai.

Diese zusätzlichen "Hops" zwischen einem Privat-Relay-Nutzer und dem Ziel-Server führen demnach allerdings nicht zu Geschwindigkeitseinbußen beim Surfen. Das eigene System sei so optimiert, dass immer ein optimaler Pfad zum Ziel gewählt werde, schreibt Cloudflare. Der Seitenabruf über die beiden Proxys könne beim Vergleich mit dem direkten Aufruf der Ziel-URL sogar zu einer "signifikanten und messbaren Verringerung der Ladezeit von Webseiten" führen.

Cloudflare reserviert für Privat-Relay einen speziellen Pool an IP-Adressen, die nur für die Verwendung durch Apples Dienst gedacht sind. Sie werden automatisch dem (groben) Standort der ursprünglichen IP-Adresse des Nutzers zugeordnet, meist handele es sich dabei um die nächstgelegene größere Stadt, wie das Unternehmen erklärt. Das soll sicherstellen, dass eine Suche nach Orten oder Dingen in der Umgebung möglich bleibt.

Webseiten-Betreiber sollten deshalb darauf vorbereitet sein, mit einer größeren Zahl an Nutzern klarzukommen, die alle hinter derselben IP-Adresse stecken können, betont Cloudflare – gerade wenn die IP-Adresse für Anti-Betrugs- und Missbrauchssysteme herangezogen wird. Apples iCloud-Dienst stelle bereits sicher, dass nur Geräte und Accounts "mit gutem Ruf" diesen verwenden können.

Apples im vergangenen Jahr mit iOS 15 und macOS 12 für zahlende iCloud-Nutzer eingeführtes Privat-Relay soll für mehr Schutz der Privatsphäre beim Browsen mit Safari sorgen, dafür werden Teile des Traffics auch vor dem Netzwerkbetreiber verborgen. Neben den beiden Relays setzt Apple auf Oblivious DNS over HTTPS (ODoH) und zusätzliche Verschlüsselung, auch bei http-Verbindungen durch Apps. Der Dienst ist bislang noch als Beta markiert und nicht standardmäßig aktiv.

(lbe)