Comdex: DVD+RW verspricht wiederbeschreibbare DVDs

Der DVD+RW-Standard nimmt langsam Formen an: Philips, Ricoh und Hewlett-Packard wollen nächstes Jahr mit Geräten für diese DVD-Technik auf den Markt kommen.

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Der DVD+RW-Standard nimmt langsam Formen an: Philips, Ricoh und Hewlett-Packard wollen Mitte nächsten Jahres mit Geräten für diese DVD-Technik auf den Markt kommen. Der Vorteil dieses Standards ist, dass alle aktuellen DVD-Playern die damit beschriebenen Medien lesen können sollen. Die DVD+RW-Laufwerke sollen mit allen CD- und DVD-Formaten zurecht kommen und vielleicht sogar CD-R- und CD-RW-Medien beschreiben können. Zum DVD+RW-Konsortium gehören weiterhin Firmen wie Sony, Mitubishi, Yamaha und MCC/Verbatim.

Allerdings drängen zwei weitere Standards für beschreibbare DVDs auf den Markt: Hitachi, Panasonic und Toshiba propagieren DVD-RAM, Toshiba kann sogar schon ein Laufwerk anbieten. Doch die Medien sind nur in DVD-RAM-Playern lesbar, womit die Geräte eher proprietäre Wechselplatten-Laufwerke darstellen, die quasi nebenbei auch CDs und DVDs lesen können. Der dritte Standard, DVD-RW, zielt als Weiterentwicklung von DVD-R eher auf reine Audio- und Video-Anwendungen und soll beispielsweise auf lange Sicht VHS ersetzen. Die DVD-R/RW wird von Pioneer und Sharp unterstützt. Alle drei Formate beschreiben einseitige DVDs mit einer Kapazität von 4,7 GByte. Erweiterungen für zweiseitige Medien mit 9,4 GByte sind geplant.

Die aktuelle Situation ähnelt ein wenig der Zeit vor der Marktreife der beschreibbaren CD. CD-Audio-Spieler hatten sich auf breiter Front durchgesetzt, die ersten PCs waren mit CD-Laufwerken ausgerüstet. Die Konkurrenz unter den Wechselmedien war groß: Magneto-optische Medien, Iomegas Zip und Jazz, das erfolglose LS120-Laufwerk und einige andere Techniken wie Bandlaufwerke bevölkerten den Markt. Doch die CD-R-Technik überrannte alles: Nun konnte der Anwender mit seinem PC CDs erzeugen, die in seiner Hifi-Anlage ebenso funktionierten wie in den PCs der meisten Bekannten.

Den konkurrierenden Medien zur CD-R oder CD-RW blieb der Massenmarkt versperrt und sie besetzten lediglich Anwendungsnischen. Ähnlich könnte die Entscheidung zwischen den DVD-Standards aussehen: DVD+RW könnte sich durchsetzen, weil die Medien in allen schon installierten DVD-Spielern lesbar sein sollen. Doch wie schon beim Streit zwischen Beta, VHS und Video 2000 wird die Entscheidung wohl nicht alleine aufgrund technischer Argumente fallen, sondern eine politische Komponente besitzen. Das bestätigen auch weitere Hersteller von DVD-Laufwerken, die bisher keinem der drei Konsortien angehören. (jow/c't) / (jk)