CompactFlash 5.0: Mehr Kapazität und bessere Performance

Die jüngst veröffentlichte Revision 5.0 der CompactFlash-Spezifikation bringt CF-Speicherkarten Kapazitäten jenseits von 128 GByte sowie mehr Effizienz bei der Datenübertragung.

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Von
  • Boi Feddern

Mit Revision 5.0 der CompactFlash-Spezifikation fällt die 128-GByte-Grenze bei CF-Speicherkarten

(Bild: Silicon Power)

Mit einer neuen Version (PDF-Datei) der CompactFlash-Spezifikation bereitet die CompactFlash Association (CFA) den Weg für noch größere Speicherkarten. So unterstützen CompactFlash-Karten ab Revision 5.0 (kostenpflichtiger Download) nun auch die in der ATA-Spezfikation beschriebene 48-Bit-Adressierungsart für Festplatten. Damit lassen sich bis zu 248 Speicherblöcke adressieren, was 128 Petabyte beziehungsweise 144 × 1015 Byte Kapazität entspricht. Die bisherige Version der CF-Schnittstelle kann mit ihrer 28-bittigen LBA-Adressierung nur 228 Blöcke, entsprechend 128 GByte oder etwa 137 Milliarden Byte ansprechen. Neben der Kapazitätserweiterung bringt der Umstieg von 28-Bit- auf 48-Bit-Adressierung auch mehr Effizienz bei der Datenübertragung. Die Datenpakete dürfen bei der Übertragung von und zur Speicherkarte statt bislang nur 128 KByte nun bis zu 32 MByte groß sein.

Außerdem lassen sich neue CF-Karten wie auch Solid-State Disks per ATA Trim auf optimale Performance trimmen. Mit diesem ATA-Kommando teilt der Host, etwa eine Kamera oder ein Camcorder, dem Flash-Disk-Controller mit, welche Adressblöcke das Dateisystem nicht mehr benötigt, weil Daten gelöscht oder verschoben wurden. ATA Trim kann also dazu beitragen, die Zahl freier Flash-Speicherblöcke zu steigern, sodass die Schreibraten von CF-Karten mit fortschreitender Nutzungsdauer hoch bleiben.

Über das ATA-Kommando Identify Device melden die Speicherkarten künftig ihre Spezifikationsversion, bevorzugte Betriebsmodi oder Blockgrößen an den Host. So können sich CF-Geräte besser auf die Fähigkeiten der jeweiligen Karte einstellen und etwa auch Partitionen relativ zu den Adressen von den Speicherblöcken einer CF-Karte ausrichten ("Alignment"), um die Performance zu verbessern. Die optionale "Video Performance Guarantee" soll mittels Quality of Service bestimmte Mindesttransferraten garantieren, wenn CF-Gerät und -Karte aufeinander abgestimmt sind. Wichtig ist das beispielsweise, damit es bei der Videoaufzeichnung in Camcordern nicht zu Aussetzern kommt.

In der Pressemitteilung der CompactFlash Association preist Canon-Generaldirektor Shigeto Kanda die Vorzüge der neuen Karten für den Einsatz in Profi-Camcordern. In Camcordern für den Massenmarkt haben sich heute SD(HC)-Speicherkarten als Standard durchgesetzt. Hier garantieren seit einer Weile sogenannte "Speed Classes" bestimmte Mindestransferraten. Erst vor kurzem hat die SD-Familie mit dem SDXC-Format Zuwachs erhalten, das die theoretische Maximalkapazität der Karten von zuletzt maximal 32 GByte (SDHC) auf 2 Terabyte anhebt. (boi)