Computer und Mensch - nicht selten eine gefährliche Begegnung

Eine US-Studie berichtet von einem "dramatischen Anstieg" von Verletzungen im Umgang mit Computern.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Menschen ziehen sich nicht nur Gebrechen durch die Bedienung von Computern, Mäusen und Tastaturen zu – sie haben auch zunehmend Probleme mit der Hardware, die im Weg steht. Das ist nicht weiter verwunderlich, weil die Zahl der Computer und der peripheren Geräte in den letzten Jahren enorm gestiegen ist.

Wissenschaftler vom Center for Injury Research and Policy des Nationwide Children's Hospital haben erfasst, dass in der Zeit zwischen 1994 und 2006 die Zahl der mit Computer verbundenen schwereren Unfälle, die in einer Notaufnahme behandelt werden mussten, um 732 Prozent auf über 78.000 angestiegen ist. Das waren zuletzt 9.300 Unfälle pro Jahr. In der gleichen Zeit ist die Zahl der Computer "nur" um 309 Prozent gestiegen. Der gefährlichste Ort scheint Zuhause zu sein. Hier ereigneten 93 Prozent der erfassten Unfälle, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Studie, die in der Zeitschrift American Journal of Preventive Medicine erschienen ist.

Tatsächlich scheinen Computer, Monitore und andere Teile buchstäblich als Hardware meist im Wege zu stehen. Bei 36,9 Prozent der Unfälle stießen Menschen gegen Computer. Es gibt allerdings auch den umgekehrten Fall: Bei 21,2 Prozent fielen Computer oder Computerteile auf den Menschen. Die gefährlichsten Teile sind Monitore, wobei allerdings seit der Einführung der leichteren LCD-Bildschirme die Zahl der Unfälle deutlich zurückgegangen ist. Für Kinder unter fünf Jahren und Menschen über 60 Jahren geht die Gefahr vor allem von Hardware und Kabeln aus, über die man stolpert. Die Verletzungen betrafen meist die Extremitäten, bei den Kindern unter 10 Jahren allerdings den Kopf.

Studienleiterin Lara McKenzie betont, dass Kinder unter 5 Jahren sich am häufigsten verletzt hatten. Bei ihnen gab es auch die höchste Zuwachsrate. "Es gibt besonders für Kinder potenzielle Gefahren, wenn man sich durch eine Wohnung bewegt, in der sich Computer und dazu gehörige Geräte befinden." Zwar gebe es Sicherheitshinweise für Küchen, Bade-, Schlaf- oder Wohnzimmer, selten aber für Arbeitszimmer, sagt sie. Die Eltern sollten auch dafür sorgen, dass die Räume, in denen sich Computer befinden, so sicher wie möglich gemacht werden. Geräte, so einige der Empfehlungen sollten nicht an den Ecken von Tischen und außer Reichweite von Kleinkindern aufgestellt werden, sie sollten sich nicht an Durchgängen befinden, Tische und Geräte sollten möglichst an der Wand oder am Boden befestigt werden, vor allem müssten Kabel sicher verlegt werden.

Die der Studie zugrundeliegenden Daten wurden von der US-Kommission für Produktsicherheit erhoben. Deren National Electronic Injury Surveillance System (NEISS) trägt aus Notaufnahmen landesweit Daten über Verletzungen zusammen, die mit Produkten oder Freizeitaktivitäten in Verbindung stehen.

Siehe dazu auch in Telepolis:

(fr)