Computerprobleme legen britische Behörde lahm

Ein Routine-Upgrade von Microsoft-Software soll laut Medienberichten dafür gesorgt haben, dass an 80.000 der 100.000 Rechner des britischen Ministeriums für Arbeit und Renten zeitweise nicht gearbeitet werden konnte.

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Ein Routine-Upgrade von Microsoft-Software soll in dieser Woche dafür gesorgt haben, dass 80.000 der 100.000 Arbeitsplatz-Rechner des britischen Department for Work and Pensions (Ministerium für Arbeit und Renten) nicht wie gewünscht funktioniert haben. Die Mitarbeiter hätten keine E-Mails empfangen oder verschicken und vor allem keine Zahlungsanweisungen über das Netzwerk vornehmen können, berichten britische Medien.

Das US-Unternehmen EDS, mit dem das Ministerium einen IT-Service-Vertrag unterhält, und Microsoft hätten Techniker aus aller Welt nach Großbritannien geschickt, um an einer Lösung des Problems zu arbeiten. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, die Zahlungsabwicklung an Sozialhilfe- und Rentenempfänger sei von der Störung kaum betroffen. Die Bearbeitung von neuen Anträgen werde sich lediglich um ein bis zwei Tage verschieben. Ein Microsoft-Sprecher erklärte, das Problem sei weitestgehend behoben, zur Ursache wollte er allerdings keine Stellung nehmen. In anderen Berichten heißt es, bislang seien lediglich 30 Prozent der Probleme gelöst, die Arbeit könne noch ein bis zwei Tage andauern.

In der größten Regierungsbehörde Großbritanniens arbeiten derzeit 104.000 Mitarbeiter. Das Ministerium plant, in nächster Zeit 40.000 Stellen zu streichen. Die Gewerkschaft Public & Commercial Services Union (PCS) sagte, es handele sich um den größten Computer-Ausfall in der Geschichte der britischen Behörden. Der Vorfall verdeutliche die Gefahren, wenn statt auf menschliche Arbeitskraft auf IT gesetzt werde. Diese könne sich noch vergrößern, wenn die geplanten Stellenkürzungen umgesetzt würden. Die Gewerkschaft fordert nun eine umfassende Ursachenforschung. (anw)