Computex: PC- und Chiphersteller optimistisch

Die Computex in Taipei öffnet morgen ihre Pforten. Mit Spannung erwartet: AMDs Thunderbird und Details zu Intels i815.

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Von
  • Georg Schnurer

Die größte Computermesse Asiens, die Computex in Taipei (Taiwan), öffnet morgen ihre Pforten. Gute Stimmung herrscht im Vorfeld bei den vornehmlich asiatischen Ausstellern: Alle hoffen, dass die Messe der Auftakt für gute Geschäfte ist. Gründe für Optimismus gibt es dieses Jahr genug.

Gleich am ersten Tag geben sich die Großen der Computerbranche die Ehre: Auf das meiste Interesse dürfte sicher die Vorstellung des Athlon-Nachfolgers Thunderbird von AMD stoßen. Marktführer Intel will auf einem "Technical Briefing" weitere Details zum i815-Chipsatz ("Solano") lüften, der am 19. Juni offiziell eingeführt wird. Noch spannender ist die Frage, welche Board-Hersteller Intel denn nun mit dem i815 beliefern wird und welche Stückzahlen die seit dem i820-Desaster reichlich gebeutelten Produzenten aus Fernost abbekommen werden.

Intels Angstgegner VIA hat dem Branchenprimus mit der vorgestern erfolgten Vorstellung eines Solano-Konkurrenten ja bereits etwas Butter vom Brot gekratzt. Am Computex-Eröffnungstag will der taiwanische CPU- und Chipsatz-Produzent noch eins drauflegen und bei einem Seminar über Double Data Rate SDRAM (DDR-SDRAM) auf Alternativen zum teuren, von Intel favorisierten Rambus-Speicher (RDRAM) aufmerksam machen. Passende Chipsätze für DDR-RAM will VIA noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Selbiges gilt auch für ALI, die Chipsatz-Schmiede aus dem Acer-Konsortium.

Auf den Fachbesucher warten also jede Menge Neuheiten: Boards für AMDs Thunderbird im Sockel A, Leiterplatten mit integrierter Grafik und AGP-Steckplatz auf Basis von Intels i815 oder VIAs PM133 sowie diverse Boards mit besonderen Features, wie etwa integrierten IDE-RAID-Adaptern oder 1394-Schnittstellen. Daneben findet man auf der Computex natürlich auch eine breite Palette von PC-Komponenten und -Zubehör.

Eigentlich war für das diesjährige Jubiläum – die Computex gibt es mittlerweile seit 20 Jahren – der Umzug auf ein neues Ausstellungsgelände vorgesehen. Doch der scheiterte letztlich an den gigantischen Ausmaßen des geplanten "Computex Tower": Das Gebäude sollte so hoch werden, dass es in die Einflugschneise des Taipei-Flughafens hineingeragt hätte. Ein Einspruch der Luftsicherung und des Verkehrsministeriums legte den Bau erst mal auf Eis, und die Veranstalter mussten kurzfristig noch eine nahegelegene Büroetage hinzumieten, um dem Ansturm von über 1000 nationalen und internationalen Ausstellern gerecht zu werden.

So expandiert die nach der CeBIT und der Comdex drittgrößte Computershow der Welt erst mal in die Breite. Sehr zum Leidwesen der Besucher, die sich zwischen drei getrennten Ausstellungsbereichen hin und her bewegen müssen: dem World Trade Center (Halle 1), dem International Convention Center (Halle 3) schräg gegenüber und der zur Halle 2 erklärten Büroetage. Diese erreicht man wahlweise mit einem 15-minütigem Fußmarsch in brütender Hitze oder mit einem Shuttle-Bus nach einer Fahrt ungewisser Dauer durch die verstopften Straßen Taipeis. Zur offiziellen Ausstellungsfläche gesellen sich noch diverse Suiten im benachbarten Hyatt Hotel, wo auch der Heise-Verlag im 11. Stock (Suite 1128) Unterschlupf gefunden hat. Über mangelnde Bewegung kann der Computex-Besucher also nicht klagen. (gs/ct) (jk)