Corel-Vorstand empfiehlt Aktien-Verkauf an Vector Capital

Der Vorstand des kanadischen Grafikspezialisten empfiehlt seinen Aktionären, das Angebot der Investitionsfirma Vector Capital von 1,05 US-Dollar pro Aktie anzunehmen.

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Der Vorstand des kanadischen Grafikspezialisten empfiehlt seinen Aktionären, das Angebot der Investitionsfirma Vector Capital von 1,05 US-Dollar pro Aktie anzunehmen. Am vergangenen Donnerstag hatte Corel bereits die potenzielle Übernahme angekündigt. Schon seit März besitzt Vector Capital rund 23 Millionen Vorzugsaktien, die Microsoft zu einem Preis von 100 Millionen US-Dollar abgestoßen hatte. Bereits zu diesem Zeitpunkt kündigte die Investitionsfirma ein Angebot für die Corel-Aktionäre an, nach dem man die restlichen Aktien für nicht weniger als 1 US-Dollar pro Stück kaufen wolle.

Mit der jetzigen Offerte beziffert Vector Capital den kanadischen Software-Hersteller, der einst mit dem Grafikprogramm CorelDraw den Durchbruch schaffte, in den letzten Jahren aber rote Zahlen schrieb, bei 1,05 US-Dollar pro Aktie auf einen Gesamtwert von knapp 98 Millionen US-Dollar. Diese Ankündigung scheint das Börsenparkett nicht gerade beflügelt zu haben: Zu Börsenschluss lag die Corel-Aktie mit 93 US-Cent 2 Prozent unter dem Vortageswert. Den höchsten Wert, auf die letzten fünf Jahre gerechnet, verzeichnete die Aktie im Herbst 2000 mit rund 42,50 US-Dollar.

Der Niedergang des Grafikspezialisten begann jedoch schon vorher. Nach dem Erfolg mit CorelDraw im Jahr 1989 kaufte Corel 1996 für 185 Millionen US-Dollar WordPerfect Office von Novell, um im lukrativen Markt der Office-Pakete mitzumischen und Microsoft Kunden abzujagen. Dieser Versuch misslang jedoch. Mit WordPerfect Office 2000 zog Corel dann die Notbremse und brachte keine lokalisierten Versionen mehr heraus. Erst mit der neuen Version will man sich wieder international versuchen: Diesen Monat soll wieder eine deutschsprachige Fassung von WordPerfect Office 11 erscheinen. Andere Projekte wie eine 1997 auf der CeBIT 1997 angekündigte Java-Station, WordPerfect für Linux oder das in Java programmierte Office-Paket sind gescheitert. ()