Corona-Falschinformationen: Facebook wehrt sich gegen Vorwürfe der US-Regierung

Facebook wehrt sich gegen die Behauptung der US-Regierung, dass die sozialen Medien schuld am stockenden Impffortschritt seien – und belegt das mit Daten.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Bernd Mewes

Entgegen der Vorwürfe der US-Regierung habe die Akzeptanz gegenüber COVID-19-Impfstoffen unter Facebook-Nutzern in den USA zugenommen – mehr als 85 Prozent seien geimpft oder wollen sich impfen lassen, erklärt Guy Rosen (VP Integrity bei Facebook) in einem Blog-Post. Facebook sei nicht der Grund, warum US-Präsident Bidens Ziel, dass bis zum 4. Juli 70 Prozent der Amerikaner geimpft sind, verfehlt wurde.

Mit Bidens Forderung nach einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz für die Herausforderungen der Pandemie sei man sich einig und habe "beispiellose Ressourcen in den Kampf gegen die Pandemie investiert". Dazu zählt das soziale Netzwerk Hinweise auf zuverlässige Informationen und die Hilfe bei der Suche und Planung von Impfmöglichkeiten – die nach eigenen Angaben bereits mehr als 3,3 Millionen Amerikaner genutzt haben. Das werde man auch weiterhin tun.

In Zusammenarbeit mit der Carnegie Mellon University, der University of Maryland und Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens führe Facebook seit April 2020 eine Umfrage durch, um Erkenntnisse über COVID-19-Symptome, Tests, Impfraten und mehr zu erlangen. Dabei sollen mehr als 70 Millionen Antworten aus über 200 Ländern eingegangen sein. Demnach sei die Akzeptanz für COVID-Impfstoffe um 10-15 Prozentpunkte auf 85 Prozent bei den Nutzern von Facebook gestiegen.

Den zusammen mit dem Gesundheitsministerium entwickelten Rahmen für die Facebook-Profilbilder "Let's get vaccinated" und "We can do this" ('Lassen wir uns impfen', 'Wir können das') haben laut Rosens Post mehr als 50 Prozent der Menschen in den USA bereits gesehen. Und nach allem, was man bisher gesehen habe, "erhöht das den Eindruck, dass Impfstoffe sicher sind, wenn Freunde mitteilen, dass sie geimpft sind".

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Kurz zuvor hatte die US-Regierung die sozialen Medien in der Mitverantwortung gesehen, dass der Impffortschritt stockt und infolgedessen die Infektionen mit dem Coronavirus in den USA wieder steigen. Jen Psaki, die Sprecherin des Weißen Hauses, forderte am Donnerstag von Facebook, dass das Unternehmen Falschinformationen in Bezug auf COVID-19 schneller entfernen müsse.

In dem Blog-Post erklärt Facebook, dass seit Beginn der Pandemie über 18 Millionen Falschinformationen über COVID-19 entfernt wurden. Ebenso sei die Sichtbarkeit von 167 Millionen – durch Faktenchecks geprüfte – Fehlinformationen eingeschränkt worden. Facebook beachte bereits alle acht Empfehlungen des Surgeon General (Sanitätsinspekteur, der dem Gesundheitsministerium untersteht), die Technologieunternehmen im Zusammenhang mit Falschinformationen in der Corona-Pandemie umsetzen können und arbeite auch weiterhin mit Gesundheitsexperten zusammen.

(bme)