Coronavirus-Apps: Apple will Falschinformationen eindämmen

Zum Thema Coronavirus und Covid-19 sollen offenbar nur noch Apps für das iPhone zugelassen werden, die von offiziellen Stellen stammen.

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Apple Store Coronavirus

Dieser Apple-Store in Peking hat zwar wieder geöffnet, die Mitarbeiter schützen sich aber trotzdem weiter mit Mundschutz und Handschuhen.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

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Apple hat damit begonnen, Apps mit Inhalten rund um Coronavirus und Covid-19 abzulehnen, wenn diese nicht von "anerkannten Institutionen" eingereicht wurden. Mehrere Apps von kleineren Entwicklerstudios und Einzelentwicklern, die Daten aus externen Quellen wie etwa von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezogen und aufbereiten, wurden aus diesem Grund bereits zurückgewiesen.

Als Ablehnungsgrund verweist der Konzern meist auf Klausel 5.2.1 des App-Store-Zulassungsregelwerks zu geistigem Eigentum, in der festgelegt ist, dass der App-Anbieter alle Rechte an den verwendeten Inhalten besitzen muss. Apps mit Coronavirus-Informationen müssen demnach von Institutionen wie "staatlichen Behörden, Krankenhäusern, Versicherungsfirmen, Nichtregierungsorganisationen oder Universitäten" stammen, wie es in einem Schreiben von Apple an einen der Entwickler heißt.

Ein Apple-Mitarbeiter habe ihm gegenüber telefonisch erklärt, dass diese Regel nun bei allen Apps mit Inhalten rund um das Coronavirus greift, erklärte ein weiterer unter den betroffenen Entwicklern gegenüber dem Nachrichtensender CNBC.

Apple scheint damit zu versuchen, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern, derartige Ablehnungen erfolgen offenbar schon seit kurzer Zeit. App-Store-Suchen nach Coronavirus und Covid-19 bringen in Deutschland derzeit keine auffälligen Apps mit Fehlinformationen ans Licht.

Unter den wenigen Ergebnissen finden sich aber eine Reihe von Spielen rund um Viren, Trittbrettfahrer mit Apps etwa für Lebensmittelbevorratung sowie thematisch völlig unpassenden Apps, die sich offenbar über Keywords dort einschmuggeln können. Auch erscheinen teils prominente App-Store-Werbebanner zum Stichwort Coronavirus, etwa für Meditations- und Yoga-Apps – möglicherweise schreitet Apple hier aber auch noch ein.

Mit dem Vorgehen gegen Falschinformationen rund um das Coronavirus ist Apple nicht allein: Andere große US-Plattformen wie Facebook und Twitter versuchen ebenfalls, die Verbreitung von gezielten Lügen und Falschinformationen zum Thema einzugrenzen, auch Google scheint im Play Store ähnlich zu verfahren. (lbe)