Cortex-A35: Ein ARM-Kern für die nächste Milliarde Smartphones
ARMs Cortex-A35 soll nicht nur sparsamer und effizienter sein als seine Vorgänger, sondern auch viele neue Kunden für Smartphones gewinnen.
Mit dem auf der hauseigenen Entwicklertagung TechCon vorgestellten Cortex-A35 rundet ARM seine Familie von 64-Bit-Prozessoren ab. Er soll einerseits sparsamer und effizienter arbeiten als alle bisherigen CPU-Kerne für Smartphone-SoCs, andererseits dieselben 64-Bit-Befehle (ARMv8-A) verstehen wie seine großen Geschwister. Chiphersteller hat ARM bereits im Boot; erste Geräte sollen binnen eines Jahres erscheinen.
Bei identischer Strukturgröße (28 nm) und Taktung soll er 10 Prozent weniger Strom brauchen und dennoch zwischen 6 (Integer) und 40 Prozent (Geekbench MP1) schneller sein als sein 32-Bit-Vorgänger und Stromsparkünstler Cortex-A7 – der ARM-Quad-Core für günstige Handys und Tablets. Die Neon-Einheit wuppt nun sogar fünfmal so viele Gleitkommaoperationen doppelter Genauigkeit. Um all das zu erreichen, hat der Cortex-A35 ein komplett neues Frontend, TLBs mit 512 statt 256 Einträgen und ein Speicher-Interface bekommen, das genauso schnell ist wie das des Cortex-A53 aus ARMs 64-Bit-Mittelklasse. Von diesem stammt übrigens auch die erweiterte Energieverwaltung.
Zur Einordnung: ARM unterschied bisher zwei 64-Bit-Baureihen: "High Performance" (Cortex-A57 – ARMs erster 64-Bit-Prozessorkern und Cortex-A72 aus der zweiten 64-Bit-Generation) sowie "High Efficiency" (Cortex-A53). Der Cortex-A35 soll die Familie "Ultra High Efficiency" begründen – wobei ARM ihn zugleich als Nachfolger der 32-Bit-Kerne Cortex-A5 und -A7 sieht. Wie diese arbeitet er In-Order.
ARM Cortex-A35 (5 Bilder)
Wo der Cortex-A35 im Vergleich zum A53 steht, lässt sich aus den offiziellen Angaben nur indirekt ermitteln: Der A35 soll 32 Prozent sparsamer und zugleich 25 Prozent effizienter sein – demzufolge rechnet er etwa 15 Prozent langsamer. (bbe)