Covid-19-Impfstoffe sollen klimaneutraler transportiert werden

Transport und Lagerung von Impfstoffen erfordert oft eine lückenlose Tiefkühlung. Wie das klimaneutraler und kostengünstiger werden kann, wird erforscht.

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(Bild: va-Q-tec)

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Deutschland rüstet sich zurzeit für die Massenimpfung gegen Covid-19, überall im Land werden Impfzentren eingerichtet. Eine von vielen logistischen Herausforderungen ist dabei, die Vakzine wohlbehalten vom Produzenten dorthin zu bringen und dort zu lagern. Bei einigen der zu erwartenden Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 beträgt die Kühltemperatur etwa minus 70 bis minus 60 °C.

Ein am Donnerstag begonnenes Forschungsprojekt namens coCO2vac des Würzburger Unternehmens va-Q-tec widmet sich der Frage, wie Impfstoffe dennoch klimafreundlich transportiert werden können. Anstatt des bislang üblichen Trockeneises sollen Kühlakkus aus Phasenwechselmaterial in Frage kommen, die vergleichsweise energieeffizienter und einfacher handhabbar seien, heißt es in der Projektbeschreibung.

Manche Impfstoffe müssen zuverlässig bei immer gleichbleibender Temperatur gekühlt und gelagert werden. Unterbricht die Kühlkette, wird der Impfstoff unbrauchbar. Im Projekt coCO2vac werden wiederverwendbare Kühlakkus aus Phasenwechselmaterialien, kurz: PCM entwickelt.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt das Projekt. Die Projektergebnisse sollen in wenigen Monaten in der Praxis erprobt werden und könnten den Energiebedarf für die Kühlung der Logistikbehälter halbieren.

va-Q-tec bietet Transportcontainer und -boxen an für internationale Langstreckentransporte und auf der "letzten Meile" für die Logistik des Coronavirus-Impfstoffes. Die Behälter sollen die Fracht vor extremen Außentemperaturen und deren Schwankungen schützen. PCMs setzt das Unternehmen bislang ein, um Temperaturen von -40 °C bis +25 °C ohne Trockeneis stabil zu gewährleisten.

Temperaturen bis -70 °C können so bis zu 200 Stunden lang stabil gehalten werden, erläutert va-Q-tec. Dabei werde durch die Isolationseigenschaften weniger Trockeneis als in vergleichbaren Containern benötigt.

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Gerade während der Coronavirus-Pandemie seien die Trockeneis-Ressourcen begrenzt, viele Lieferanten beklagen Lieferengpässe, schreibt das Würzburger Unternehmen. Außerdem gebe es für die Verwendung von Trockeneis in der Logistik häufig strikte Begrenzungen zur Menge während eines Transportes.

(anw)