Crucial P310: Schnelle 2230er-SSD mit 2 TByte

30 mm kurze M.2-SSDs sind vor allem für Handheld-PCs interessant. Crucial steigt mit der P310 in den Markt ein – und bringt gleich ein flottes Modell.

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Crucial P310

(Bild: c't / ll)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Lutz Labs

Crucial bringt mit der "P310 PCIe Gen4 NVMe 2230 M.2 SSD" seine erste SSD mit einer Länge von 30 Millimetern – der Einfachheit halber nennen wir das Modell nur P310. Bei den üblichen 22 Millimetern Breite firmiert diese Bauform als M.2-2230. In Handheld-PCs wie Asus' ROG Ally und Valves Steam Deck passen zur Speichererweiterung nur solche Mini-SSDs hinein, auch einige Surface-Geräte von Microsoft nutzen dieses Format.

Die P310 kommt wie die Modelle der Konkurrenz mit Kapazitäten von bis zu 2 TByte, erreicht aber höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Wie die P310 nutzen viele bisherige 2230er-SSDs zwar offiziell PCIe 4.0, reizen diese Schnittstelle jedoch nicht ansatzweise aus. Anders Crucials Modell: Beim Lesen soll die P310 bis zu 7,1 GByte/s erreichen, beim Schreiben noch 6 GByte/s – und damit die schnellste 2230er-SSD sein. Wir konnten die Werte bereits nachprüfen.

Crucial nutzt den Phison-Controller E27T und einen 2 TByte großen QLC-Speicherbaustein der eigenen Mutterfirma Micron mit 232 Lagen Flash. Einen DRAM-Chip gibt es nicht; Phison-Controller mit einem T am Ende unterstützen keinen DRAM-Cache, sondern bedienen sich über den NVMe-Treiber am Speicher des Wirtsystems.

Weitere Kenndaten der SSD: 5 Jahre Garantie, 1 oder 2 TByte Speicherplatz, die Ausdauer liegt bei 220 TBW pro TByte.

Die P310 ist nur auf der Oberseite mit Chips bestückt und passt damit auch in die engsten Notebooks hinein. Einen Kühlkörper gibt es nicht.

Im Test konnten wir die versprochenen Geschwindigkeiten erreichen – über mehr als ein paar Sekunden aber nur, nachdem wir die SSD zur Kühlung unter einem dicken Metallblock montiert haben. Beim Lesen kamen wir auf knapp über 7,2 GByte/s, beim Schreiben auf 6,25 GByte/s; beide Werte liegen noch leicht über den Versprechen.

Eine Million IOPS gibt Crucial beim Lesen zufälliger Adressen an, beim Schreiben sollen es 1,2 Millionen sein. Wir kamen beim Lesen auf 1,03 Millionen, beim Schreiben jedoch nur auf 0,994 – die fehlenden 200.000 IOPS spielen zwar in der Praxis keine Rolle, wir werden aber für den nächsten SSD-Test noch einmal nachmessen.

Die P310 ist nicht die erste SSD mit diesem Controller, wir hatten bereits die Corsair MP600 Elite und die Goodram IRDM Pro Nano im Test. Die 2280er-Corsair-SSD mit Kioxia-Flash war bei den synthetischen Tests noch einmal ein ganzes Stück schneller, dafür aber landete sie beim Lasttest des PCMark 10 mit nur 856 Punkten auf einem der hinteren Plätze des SSD-Tests in Ausgabe 8. Die P310 mit Micron-Flash schafft bei diesem Benchmark mehr als 2000 Punkte, auch bei der Eignung als Systemlaufwerk bescheinigte ihr der PCMark 10 mit knapp 3800 Punkten rund 600 Punkte mehr als der MP600 Elite.

Mit welchem Speicher die IRDM Pro Nano aus dem Test in Ausgabe 16 bestückt ist, konnten wir nicht herausfinden – und der Hersteller wollte es uns auch nicht verraten. Beim Schreiben mit Iometer ist die Nano noch einen Tick schneller als die P310, bei allen anderen Disziplinen aber hat die P310 die Nase teils weit vorn.

Die P310 mit 1 TByte Speicherplatz hat eine Preisempfehlung von 95 Euro, für die große Version mit 2 TByte ruft Crucial 170 Euro auf. Der Verkauf soll zeitnah beginnen. (ll)