EU öffnet iPhone-NFC: Erste Anbieter wollen Apple Pay verdrängen

iPhone-Nutzer können bald zum ersten Mal zwischen Wallets wechseln. Apple muss sich möglicherweise noch umfassender für Payment-Dienste öffnen.

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Person hält iPhone an Kassenterminal

(Bild: Shutterstock/Pressmaster)

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Payment- und Banking-Dienste bereiten sich auf die erwartete Öffnung der iPhone-NFC-Schnittstelle im Europäischen Wirtschaftsraum vor. Der Anbieter Curve will mit einer eigenen Wallet starten, sobald Apple die endgültigen technischen Details festgelegt hat, wie ein Sprecher des britischen Finanzdienstleisters gegenüber der Times betonte. Auch die norwegische Payment-App Vipps sei bereit, um als Apple-Wallet-Alternative anzutreten.

Schon vor dem Stichtag des Digital Markets Act hat Apple im Januar angekündigt, die Vernagelung der NFC-Schnittstelle aufzugeben – zumindest innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums. Der Schritt soll den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung ausräumen. Bislang dürfen nur Apple Pay sowie Apple Wallet auf die Funkschnittstelle des Smartphones zugreifen, um beispielsweise die kontaktlose Bezahlung in Ladengeschäften zu ermöglichen. Apple verdient dabei an jeder Transaktion mit.

Die kommenden Alternativen für das Apple Wallet würden Banken letztlich "Millionen von Euro" sparen, hieß es bei Curve. Welche konkreten Vorteile Endnutzer letztlich davon haben, bleibt noch abzuwarten. Curve bietet eine Kreditkarte an, auf der sich per App andere eigene Kredit- und Debitkarten als Zahlungsmittel hinterlegen und damit flexibel wechseln lassen – das soll auch noch nach einem Einkauf möglich sein. Außerdem gibt es, wie bei immer mehr Bezahldienstleistern auch, Später-Zahlen-Optionen.

Wo sich EU und Apple bei der Öffnung der NFC-Schnittstelle konkret uneins sind, ist bislang unklar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte sich im April überraschend in den Fall eingemischt und Apples geplante Umsetzung kritisiert – diese greife zu kurz und sorge so für keine echte Wettbewerbsgleichheit. Für den digitalen Euro müsse es zudem auch möglich sein, auf das "Secure Element" des iPhones zuzugreifen. Der Spezialchip sorgt dafür, dass sich Apple-Pay-Zahlungen sicher über branchenübliche Java-Card-Applets abwickeln lassen. Auch weitere Anbieter dürften Interesse daran haben, die Apple Wallet zu ersetzen – darunter Paypal und in Zukunft auch das vor dem Start stehende paneuropäische Zahlungssystem Wero.

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(lbe)