DIY-Unterwasserkamera: Raspi taucht unter

Vögel mit einer Kamera im Nistkasten zu beobachten ist zu einfach? Ein südafrikanischer Bastler geht eine Stufe weiter und baut eine günstige unterwassertaugliche Kamera mit dem Raspberry Pi.

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Auf einem steinigen Boden liegt ein Gerät, das an eine Taschenlampe erinnert. Vorn ist allerdings eine grüne Platine auf einem Stück Pappe befestigt.

(Bild: Fred Fourie)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Bis zu drei Tage soll die PipeCam von Bastler Fred Fourie schlussendlich unter Wasser bleiben, alle 15 Minuten ein Bild schießen und ins Web laden – aus bis zu fünf Metern Tiefe. Mit dem aktuellen Prototyp ist der Südafrikaner noch nicht ganz am Ziel angelangt, der Zwischenstand kann sich allerdings sehen lassen. Einen ersten Unterwassertest hat die Kamera gerade erfolgreich überstanden und etwa diesen Oktopus abgelichtet.

(Bild: Fred Fourie)

Das Aussehen der Kamera erinnert an eine Taschenlampe. Wo sonst eine Leuchte aufblitzt, sitzt hier allerdings das Kamera-Modul der Raspberry Pi Foundation. Unter dem Gehäuse aus einem Stück Abflussrohr und Plexiglas werkelt der Einplatinenrechner Raspberry Pi 3. Damit die Bilder nach Tagen noch im gleichen Rhythmus gemacht werden, ist auch ein Echtzeit-Uhrenmodul verbaut. Die Spannungsversorgung übernimmt eine Bleibatterie. So erfüllt der Tüftler eine weitere seiner Voraussetzungen: Die verwendeten Materialien sollten möglichst einfach erhältlich sein.

Bis zum fertigen Projekt gilt es nun, noch einige Verbesserungen umzusetzen: Der große Raspi soll durch das handlichere Modell Raspberry Pi Zero W ersetzt werden. Für mehr Anschlüsse und Speicherplatz sollen dann ein USB-Hub und ein externer Speicherstick sorgen. Statt einer Bleibatterie mit DC/DC-Wandler will Fourie eine Powerbank einsetzen. Auch das Gehäuse soll überarbeitet werden. Erstaunlich gute Bilder für die Lichtverhältnisse unter Wasser hätte das Kamera-Modul geliefert.

Insgesamt hat Fourie schon fast ein Jahr Arbeit in das Projekt gesteckt. Erste Prototypen bastelte er aus handelsüblichen Digitalkameras, die nach dem Öffnen des Gehäuses aber anfällig für Defekte wurden. Auch die Unterwasserdrohne OpenROV schaute er sich an. Die dort verwendete Webcam ist aber nicht mehr erhältlich. (hch)