DOJ: Spekulationen über Microsoft-Strafe sind verfrüht

Das US-Justizministeriums hat heute einem Bericht der "Washington Post" widersprochen, der den Eindruck erweckte, daß Kartellverfahren gegen Microsoft sei bereits entschieden.

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Von
  • Egbert Meyer

Das US-Justizministeriums hat heute einem Bericht der "Washington Post" widersprochen, der den Eindruck erweckte, daß Kartellverfahren gegen Microsoft sei bereits entschieden. In dem Artikel hieß es, die Ankläger berieten schon über ein mögliches Strafmaß. Ein Sprecher des DOJ (Department of Justice) verwies mittlerweile darauf, daß das Verfahren noch nicht abgeschlossen sei: "Spekulationen darüber, was wir bei einer Gerichtsentscheidung in unserem Sinne tun werden, sind verfrüht und unangemessen".

Alleerdings rechnen immer weniger Prozeßbeobachter damit, daß Microsoft den Prozeß unbeschadet übersteht. Nach den Gerichtsauftritten einer Reihe Zeugen aus der Microsoft-Führungsetage lastet nun die Hoffnung der Verteidigung auf Compaq-Manager John T. Rose, der am Mittwoch in den Zeugenstand treten soll. Die vor Prozeßbeginn durchgeführte Vernehmung des leitenden Angestellten wurde bereits heute veröffentlicht. Unter anderem sagte Rose aus, daß Microsoft seine Firma nicht daran gehindert habe, Computer mit Internet-Software des Erzrivalen Netscape zu verkaufen. Zum Monopolvorwurf gegen Microsoft räumte Rose ein, daß Compaq seit 1993 an Endanwender keine Computer mehr ohne Windows ausliefere. Dies sei allerdings auf Wunsch der Kunden geschehen. "Gäbe es Kunden, die ein andere Betriebssysteme bevorzugen, Compaq würde durchaus über eine Lizenzierung nachdenken". (em)