Das Global Positioning System der EU kommt voran

Mit dem Galileo-System will die EU vom amerikanischen GPS unabhängig werden.

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Von
  • Florian Rötzer

Europa will sich nicht nur mit eigenen Aufklärungssatelliten unabhängiger vom amerikanischen Militär machen (Europäischer Geheimdienst?), sondern sich auch aus der Abhängigkeit vom amerikanischen Global Positioning System (GPS) befreien und ein eigenes Satellitensystem aufbauen. Am Dienstag wurde ein erster wichtiger Schritt für das Galileo-System der eingeleitet. Die Europäische Weltraumbehörde (ESA) unterzeichnete für die GalileoSat-Studie einen Vertrag mit einem von der italienischen Alenia Aerospazio geführten Konsortium, in der es um die Festlegung der erforderlichen Zahl und Konstellation der Satelliten und der Ausstattung der Bodenstationen geht.

Die Europäische Kommission soll noch in dieser Woche grünes Licht zur Unterzeichnung weiterer vier Verträge mit der Industrie geben. Diese Verträge über insgesamt 80 Millionen Euro bilden die Grundlage für die Startphase des Galileo-Programms, die vom Europäischen Rat der Verkehrsminister im Juni beschlossen wurde.

Die Gesamtkosten für Galileo werden auf 2,7 Milliarden Euro veranschlagt. Das System soll im Jahr 2005 einsatzfähig und 2008 vollständig realisiert sein. Vorgesehen sind mindesten 21 Satelliten in einer Umlaufbahn in Höhe von 24000 Kilometern, die wahrscheinlich durch weitere geostationäre Satelliten ergänzt werden. Galileo soll als multimodales und globales Navigationssatellitensystem dienen, das Europa im Bereich der Verkehrssteuerung und der Telematik, der Überwachung oder in Krisensituationen unabhängig vom GPS macht, aber auch die in dieser Branche tätigen Hersteller und Dienstleistungsunternehmen fördern und dadurch bis zu 100000 neue Arbeitsplätze schaffen soll.

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