Das Internet-Auto von General Motors

Mitte nächsten Jahres will General Motors erstmalig ein Auto mit direktem Internet-Anschluss anbieten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mitte 2000 soll es endlich soweit sein: Nach diversen Design-Studien eines Internet-Autos, etwa von DaimlerChrysler, Ford und BMW, möchte General Motors nächstes Jahr einen Wagen mit Internet-Anschluss anbieten. In einem Luxus-Auto will der amerikanische Fahrzeughersteller, in Deutschland durch Opel vertreten, die Möglichkeit einbauen, E-Mails, Verkehrs- und Wetter-Informationen, Börsendaten und andere Nachrichten direkt aus dem Internet zu empfangen. Als Bedienschnittstelle kommt Sprachsteuerung und -synthese zum Einsatz: Die Nachrichten und Mails liest eine sanfte Frauenstimme vor, demonstrierte General Motors auf einer Veranstaltung. Auch das Abspielen von MP3-Files direkt aus dem Internet führten Firmenvertreter vor. Der Fahrer oder andere Autoinsassen können das System über gesprochene Kommandos steuern; ein Bildschirm zur Anzeige von Informationen ist nicht vorgesehen. Welche Informationen ein Anwender erhält, soll er über eine personalisierte Web-Seite einstellen können.

Der Internet-Dienst für das Auto will GM über das hauseigene, satellitenbasierte System OnStar anbieten. Schon heute können GM-Kunden darüber verschiedene Services abonnieren, darunter Routenplanung, Verfolgung eines gestohlenen Wagens oder das Öffnen der Türen, falls man die Schlüssel im Innern vergessen hat. Momentan kostet der Service zwischen 17 und 33 US-Dollar im Monat und hat 100.000 Kunden. General Motors erwartet, dass sich diese Zahl schnell auf eine Million erhöht. Von neuen Dienstleistungen für Autofahrer wie Internet-Zugang und Satellitenradio erwartet sich GM Umsätze von vier bis sechs Milliarden US-Dollar in den nächsten Jahren. In den nächsten fünf Jahren will der Hersteller eine Milliarde US-Dollar investieren, um OnStar auszubauen. (jk)