Das schwarze Loch in Googles Augmented-Reality-Spiel Ingress: Bug oder Bot?

Mittlerweile hat Niantic auf die Meldung zu den verschwindenden Gegenständen im Augmented-Reality-Spiel Ingress reagiert. Aber nicht ganz so, wie man es erwarten würde.

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Ingress: Bug oder Bot?
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Am Donnerstag berichtete heise online über virtuelle Gegenstände, die in der Parallelwelt von Ingress wie von Geisterhand verschwinden. Trotz 24 Stunden Vorlaufs sah sich der Google gehörende Hersteller Niantic nicht in der Lage, auf Fragen dazu zu antworten. Einige Stunden nach der Meldung kam dann eine Reaktion – jedoch nicht die erwartete.

Nach einmal "Hacken" sind normalerweise 5 Minuten Pause erforderlich, bevor das Portal neue Items ausspuckt. Derzeit sind es nur 2 und Heat Sinks reduzieren das noch weiter.

Mit einer kurzen Mail bestätigte Niantic gegenüber heise online, dass man "an dem Problem arbeitet". Mehr könne man dazu nicht sagen, hieß es lapidar. Auf eine Antwort von Niantic, ob ein Fehler im Spiel oder absichtlicher Missbrauch des APIs die Ursache ist, darf man also nicht hoffen. Spieler sprechen angesichts der immer noch offenen Frage "Bug oder Bot?" mittlerweile vom "Steal-But" – was sich ausgesprochen nicht vom amerikanischen Butt unterscheiden lässt und der Verärgerung deutlich Ausdruck gibt.

Dafür erzeugt Niantic jetzt eine Item-Inflation. Für eine Woche ist die Zwangspause zwischen zwei Versuchen, neue Gegenstände zu erwerben von fünf auf zwei Minuten reduziert. Außerdem berichten Spieler von deutlich erhöhter Ausbeute beim "hacken". Die Ankündigung nimmt zwar keinen Bezug auf das Problem. Aber eine solche Maßnahme wäre durchaus geeignet, den Wert eines Steal-Bots zu reduzieren und gleichzeitig die Auswirkungen auf das Spielgeschehen zu abzumildern.

Ingress-Spieler in Hannover haben unterdessen ein halbwegs zuverlässiges Verfahren zum Tausch von Items erarbeitet. Dabei kommt es darauf an, das Delay des Bug/Bots von etwa 3 Sekunden auszunutzen. Das funktioniert, wenn der Empfänger in der Ansicht eines Portals auf das "Drop" seines Spenders wartet. Verlässt er diese direkt danach, löst das einen Scan aus und er sieht die Kapsel sofort und kann sie aufnehmen, bevor sie verschwindet. Auf diesem Weg gelangen dem Autor zehn erfolgreiche Übergaben im aktiven Steal-But-Bereich.

Darüber hinaus wartet die Ingress-Community gespannt auf die morgen in Stuttgart stattfindende Darsanna Anomalie, zu der sich fast 1800 Spieler angemeldet haben. Werden erneut die Bots das Geschehen dominieren oder gelingt es Niantic diesmal, die Cheater auszusperren? (ju)