Data Science: Snowflake will Streamlit für 800 Millionen US-Dollar übernehmen

Das Open-Source-Tool soll das Erstellen interaktiver Datenanalyse-Apps auf Snowflakes Data Cloud erleichtern und einer größeren Zielgruppe zugänglich machen.

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Data Science: Snowflake will Streamlit für 800 Millionen US-Dollar übernehmen
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Snowflake, Betreiber einer Cloud-Plattform für Daten- und Analysedienste, hat die Übernahme von Streamlit angekündigt. Streamlit ist Anbieter einer quelloffenen Python-Bibliothek, die Data Scientists und Machine-Learning-Fachleute nutzen können, um auf einfache Weise Web-Applikationen zu erstellen, ohne dafür Frontend-Programmierkenntnisse zu benötigen. Snowflake lässt sich die Akquisition laut Ankündigung 800 Millionen US-Dollar kosten.

Erst im Herbst 2020 hatte Snowflake einen fulminanten Börsengang hingelegt, der den Börsenwert des Unternehmens binnen kurzer Zeit auf rund 80 Milliarden US-Dollar klettern ließ. Neben Wettbewerbern wie Databricks und Redis Labs tritt Snowflakes Data Cloud als Data Warehouse as a Service auch gegen die großen Cloud-Provider – AWS, Microsoft Azure, Google, Alibaba etc. – an, um Unternehmen eine Plattform zum Konsolidieren von Datensilos und für die Zusammenarbeit von Data-Teams beim Aufbereiten und Analysieren unterschiedlichster Daten bereitzustellen.

Die Entwicklungs- und Engineering-Teams zahlreicher Snowflake-Kunden, darunter beispielsweise der Finanzdienstleister BlackRock und der US-amerikanische Lieferservice Instacart, haben auf Basis der Data Cloud bereits umfassende Datenanalyseanwendungen aufgebaut. Dazu hatte Snowflake zuletzt auch sein Entwickler-Framework Snowpark neben den Programmiersprachen Java und Scala für Python geöffnet.

Nun will der Anbieter seine Plattform darüber hinaus in der Breite einfacher zugänglich machen, sodass auch einzelne Data Scientists und kleinere Teams ohne großen Programmier- und Integrationsaufwand vergleichbare Anwendungen erstellen können. Dazu passe die Software von Streamlit, mit der sich die unter Data Scientists beliebten Jupyter Notebooks auf einfache Weise mit wenigen Zeilen Python-Code in Web-Apps oder Dashboards verwandeln lassen, um damit interaktive Datenexploration und Visualisierung zu betreiben, ideal in Snowflakes Strategie, wie Chris Child, Senior Director im Product Management, in seinem Blogbeitrag ausführt.

Als Open-Source-Projekt vertraut Streamlit auf die Unterstützung durch die Community – und daran soll sich auch nach der Übernahme nichts ändern. Snowflake wolle sich weiterhin sowohl für und mit der Community bei der Weiterentwicklung von Streamlit engagieren. "Die Streamlit-Community aus Entwicklern, Open-Source-Contributors und Kreativen ist das Herzstück unseres Erfolges", kommentiert Adrien Treuille, CEO und einer der Gründer von Streamlit.

Weitergehende Informationen zur Übernahme finden sich in der offiziellen Erklärung beider Unternehmen sowie im Snowflake-Blog.

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