Datenbanken: MongoDB schnappt sich Realm
MongoDB ĂĽbernimmt Realm, eine beliebte Alternative zu SQLite, die insbesondere bei Entwicklern mobiler Anwendungen zum Einsatz kommt.
- Alexander Neumann
MongoDB Inc., das Unternehmen hinter der gleichnamigen dokumentenorientierten NoSQL-Datenbank, wird Realm, Hersteller einer mobilen Datenbank sowie Synchronisationsplattform, für 39 Millionen US-Dollar übernehmen. Die Akquisition, die in bar getätigt werden soll, soll voraussichtlich im zweiten Quartal des am 31. Januar 2020 endenden Geschäftsjahres der MongoDB abgeschlossen sein.
Realm zählt wohl mehr als 100.000 aktive Entwickler, die die mobile Datenbankplattform nutzen. Außerdem spricht MongoDB in der Ankündigung von mehr als zwei Milliarden Downloads für sein seit 2017 bestehendes Angebot, das ganz bewusst als Alternative zu SQLite ins Spiel gebracht wurde. Die Übernahme sieht MongoDB als ideale Ergänzung zu seinem Cloud-Angebot MongoDB Atlas sowie zu Stitch, dem eigenen Serverless-Produkt. MongoDB wird schon bisher gerne als Backend für mobile Applikationen angeboten, bislang fehlt dem Unternehmen aber eine kompakte Version zur Einbettung in mobile oder Embedded-Geräte.
Was zeichnet Realm aus?
Das in C++ geschriebene Realm nutzt native Objekte, die es dynamisch auf eine eigene Datenbank-Engine mappt. Die Mobildatenbank soll sich unter anderem durch Geschwindigkeit und Einfachheit auszeichnen, wobei die Datenbank ersteres wohl unter anderem durch Memory Mapping, Lazy Loading und die eigene Storage Engine erreicht. Zu den Unternehmen, die Realm in ihren Anwendungen nutzen, zählen Twitter, SAP und eBay.
Die Realm Mobile Platform steht für Windows, Linux und macOS bereit und lässt sich sowohl lokal als auch in Public-Cloud-Umgebungen wie AWS und Azure einsetzen. Sie wird in unterschiedlichen (Cloud-)Ausgaben angeboten, darunter eine kostenlose Entwickler-Version. Die sich an Unternehmen richtende Version hält spezielle Features wie horizontale Skalierung und kontinuierliche Backups, aber auch die Integration mit Datenbank-Backends von beispielsweise Oracle, MongoDB, Hadoop, SAP HANA, PostgreSQL und Redis bereit. Des Weiteren ist von vorgefertigten Konnektoren für SQL Server, Node.js und C# Server SDKs sowie einer GraphQL API die Rede.
Weitere Informationen zur Ăśbernahme finden sich in der AnkĂĽndigung sowie im Blog-Beitrag von MongoDB-MitgrĂĽnder Eliot Horowitz beziehungsweise dem von Realm-GrĂĽnder David Ratner. (ane)