Computex

Datenblatt und Revision Guide zu AMDs Serie A erschienen

Für die noch nicht offiziell angekündigten, neuen Desktop-Versionen der Serie-A-Prozessoren sind auf dem AMD-Webserver jetzt Produktdatenblatt, Revision Guide und vier Modellvarianten zu finden.

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Die drei Trinity-Bauformen: BGA zum Auflöten (links), FS1r2 für Notebooks mit Steckfassung, FM2

Auch auf der Computex-Pressekonferenz heute wollte AMD die zweite Generation der Serie-A-Prozessoren für Desktop-Rechner nicht ankündigen; der tatsächliche Starttermin der FM2-APUs mit Trinity-Innenleben bleibt also unklar, auch wenn AMD schon den A10-5800K bestätigt hat, Details zum Chipsatz A85X mit acht SATA-Ports bekannt wurden und auf der Messe allerorten FM2-Mainboards zu sehen sind: Etwa bei Asrock, ECS oder MSI.

Doch auf dem AMD-Server wird man schon fündig: Sowohl das Family 15h Models 10h-1Fh AMD A-Series Accelerated Processor Product Data Sheet als auch der Revision Guide for AMD Family 15h Models 10h-1Fh Processors (jeweils PDF-Dateien) enthalten Angaben zu den FM2-Prozessoren für Mainboards mit den Chipsätzen A85X, A75 und A55. Der A85X wird im Produktdatenblatt sogar erwähnt. Die zweite Generation der Serie-A-Prozessoren (Trinity) mit Piledriver/Bulldozer-Kernen unterstützt demnach weiterhin PCI Express 2.0 und bindet den Fusion Controller Hub (FCH) – sprich: Ein-Chip-Chipsatz – ebenfalls weiterhin per UMI x4 an.

Der Speicher-Controller unterstützt nun offiziell auch DDR3L- und DDR3U-SDRAM, aber weiterhin bloß (ungepufferte) UDIMMs. Zum maximalen RAM-Ausbau finden sich keine exakten Angaben, die sind wohl erst in einer überarbeiteten Version des BIOS and Kernel Developer's Guide (BKDG) für die Family-15h-Chips zu erwarten – dessen bisherige Version 3.00 beschreibt nur die erste Bulldozer-Generation (Family 15h Model 00h-0Fh). Laut Datenblatt wird maximal DDR3-1866 unterstützt, sofern jeder Speicher-Kanal höchstens mit zwei Ranks belastet ist, also mit einem Dual-Rank- oder zwei Single-Rank-UDIMMs. Fehlerkorrektur per ECC wird nicht erwähnt.

Vier Quad-Core-Versionen der FM2-Trinitys sind auf der AMD-Webseite schon aufgelistet. Ganz unten das "alte" Llano-Topmodell A8-3870K mit K10-Technik.

(Bild: AMD)

Der Revision Guide listet wie bei komplexen x86-Prozessoren üblich schon viele Fehler auf, für die AMD aber keine Korrektur per Hardware plant (No Fix Planned), sondern etwa per BIOS-Patch oder Workaround. Wie auch bei Intel üblich, betreffen viele davon die komplizierten Virtualisierungsfunktionen. Der Revision Guide kennt bisher nur ein einziges CPU-Stepping für alle mobilen und stationären Serie-A-Inkarnationen. Interessant ist die Andeutung einer Workstation-Version. Diese könnte gedacht sein, um mit zertifizierten Grafiktreibern gegen Intels E3-Xeons mit eingebauter HD Graphics P3000 oder P4000 anzutreten. Der Workstation-Markt wächst vor allem bei den Single-Socket-Systemen.

Auf dem AMD-Webserver sind nun auch bei den Versionshinweisen zum Grafiktreiber Catalyst 12.6 beta Hinweise auf die FM2-Prozessoren A10-5700 und A8-5500 zu finden. Und insgesamt vier der neuen APU-Versionen tauchen in der AMD-Produktübersicht für Desktop-PCs auf. Diese bestätigt bisherige Spekulationen, wonach die Quad-Cores (je zwei Bulldozer-Module) bei weiterhin 65 oder 100 Watt TDP mit nominellen Taktfrequenzen von 3,2, 3,4, 3,6 oder 3,8 GHz laufen und im Turbo bis zu 4,2 GHz erreichen. Die integrierte GPU Radeon HD 7660D der A10-Versionen besitzt 384 Shader-Cores und läuft mit 760 (65 Watt) oder 800 MHz (100 Watt); die Radeon HD 7560D (A8) muss sich mit 256 Shadern und 760 MHz begnügen. Pro Bulldozer-Modul sind 2 MByte L2-Cache vorhanden, weiterhin wird kein L3-Cache erwähnt. Die K-Typen dürften sich dank weitgehend frei einstellbarem Multiplikator leicht übertakten lassen. (ciw)