Datenschutz-Label: Apple will vorinstallierte iPhone-Apps kennzeichnen

Nach Kritik von WhatsApp hat Apple betont, man werde auch den Datenzugriff eigener Apps kennzeichnen – auch solche, die nicht im App Store sind.

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So soll Apples Datenschutzkennzeichnung für Apps aussehen – sie kommt in Kürze.

(Bild: Apple)

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Apple will auch den eigenen Apps die neue Datenschutzkennzeichnung verpassen, die für Apps von Dritt-Anbietern derzeit Pflicht wird. In Reaktion auf Kritik von WhatsApp hat der iPhone-Hersteller gegenüber US-Medien erklärt, man werde die gleichen Informationen über Datenzugriffe für die eigenen Apps im App Store aufführen. Auch in iOS vorinstallierte Apps wie iMessage / Nachrichten, die nicht im App Store zu finden sind, sollen die Kennzeichnung erhalten, offenbar auf der Webseite des Herstellers.

Ähnlich wie die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln soll Apples Datenschutz-Label Nutzern einen schnellen, leichter zu erfassenden Überblick geben, welche Daten Apps jeweils erheben – und zu welchem Zweck. Apple will von Entwicklern etwa wissen, ob Name und Adressinformationen erfasst werden und ob Apps auf Gesundheits-, Fitness- und Standortdaten zugreifen. Auch Interesse an "sensiblen Angaben" wie die sexuelle Orientierung, politische Einstellungen oder Schwangerschaftsinformationen muss offengelegt werden.

WhatsApp hatte kritisiert, man sei durch die Kennzeichnung gegenüber Apples vorinstalliertem iMessage-Dienst im Nachteil und die von Apple erfassten Labels seine zu grob – sie würden Maßnahmen zum Datenschutz nicht ausreichend spiegeln.

Wo genau Nutzer die Datenschutzkennzeichnungen von Apple-Apps finden, die nicht im App Store stehen, bleibt vorerst unklar. Die Datenschutz-Labels sollen ab Anfang nächster Woche im App Store erscheinen, für neue Apps und App-Updates ist die Übermittlung der Daten bereits Pflicht – fehlen diese, wird die App nicht von Apple zugelassen.

Apples Datenschutzfunktionen und -vorgaben bereiten App-Anbietern mitunter Probleme, manche Firmen sehen das auch als Mittel, um Wettbewerb einzuschränken und eigene Dienste zu bevorzugen: So sehen sich beispielsweise manche Entwickler durch die Einschränkungen für Standort-Tracking im Nachteil. Eine Benachteiligung von Dritt-Apps wäre irrational, hält Apple dagegen, schließlich verdiene man hauptsächlich am Hardware-Verkauf.

(lbe)