Debian 6.0 Squeeze verspätet sich

Zu viele Release-kritische Bugs und zu wenige aktive Entwickler bringen den Release-Terminplan für Debian 6.0 alias Squeeze durcheinander.

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Das Debian Release Team schlägt Alarm: Nur einen Monat vor dem geplanten Freeze ist die Zahl der kritischen Bugs in Debian 6.0 Squeeze noch viel zu hoch, um den Entwicklungsstand einzufrieren und in die nächste stabile Debian-Version zu überführen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Squeeze wie geplant im Sommer diesen Jahres erscheinen kann.

Das Release Team ruft die Paket-Maintainer und Entwickler von Programmen dazu auf, kritische Bugs möglichst schnell zu beseitigen – andernfalls würden sie kurzerhand aus dem Testing-Entwicklungszweig herausgeworfen, um die Fertigstellung von Squeeze nicht weiter zu verzögern. Zudem bittet das Release Team Freiwillige, beim Einfügen von Patches und Updates zu helfen – offenbar gibt es hier einen personellen Engpass, wie Marc Brockschmidt vom Debian Release Team schreibt.

Mitte 2009 hatte das Debian-Projekt entschieden, künftig feste Zyklen für die Veröffentlichung der Stable-Releases einzuhalten und nicht mehr eine neue Version erst dann freizugeben, wenn die Entwickler der Meinung sind, sie sei fertig. Die erste Distribution nach dem neuen Zyklensystem sollte Debian 6.0 Squeeze sein. Ubuntu-Mäzen Mark Shuttleworth hatte vorgeschlagen, die Release-Zyklen von Debian Squeeze und dem auf Debian basierenden Ubuntu 10.04 zu synchronisieren, weshalb die Debian-Entwickler als Veröffentlichungszeitraum für Squeeze das Frühjahr 2010 anpeilten. Doch schon im November 2009 wurde klar, dass Squeeze frühestens im Sommer 2010 fertig werden kann – vorausgesetzt der Code Freeze findet im März statt. Durch die neuerliche Verzögerung dürfte sich die Veröffentlichung von Squeeze eher auf den Herbst verschieben – oder noch später erfolgen. (mid)