Diablo-1-Weltrekord auf dem Prüfstand

Allan "dwangoAC" hat auf der Defcon 24 einen seit 15 Jahren bestehenden Spiele-Rekord in Frage gestellt und gezeigt, wie man Speedrun-Betrug aufdecken kann.

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Ein Smartphone mit geöffneter Messaging-App in einer menschlichen Hand, auf dem Bildschirm ist verschwommen ein Chat zu sehen.

(Bild: Shutterstock.com/Alena Veasey)

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Allan Cecil alias "dwangoAC" setzt alles daran, Speedrun-Fakes aufzudecken. Auf der Hackerkonferenz Defcon 24 in Las Vegas erläuterte Cecil, wie man Cheatern auf die Schliche kommt. Dabei zweifelte er den Speedrun-Rekord von Diablo 1 an, der es sogar ins Guiness-Buch geschafft hat. In seinem Vortrag erläuterte Cecil seinen Betrugsverdacht gegenüber dem bestehenden Rekord. Allan meint, dass der ermittelte Speedrun-Rekord für Diablo 1, der seit 2009 Bestand hat, nur auf Regelverstößen basieren kann. Er zeigte, welche Anhaltspunkte und Prüfmethoden es gibt, um Speedrun-Cheats aufzudecken.

Speedrunnern geht es darum, in möglichst kurzer Zeit bestimmte Level, Komplettdurchgänge oder Schwierigkeitsgrade zu erreichen. So liegt der schnellste Solo-Spieldurchgang in Diablo 1 laut Eintrag in den Guiness Worldrecords bei 3 Minuten und 12 Sekunden. Das Spiel Diablo ist ein Klassiker des US-amerikanischen Spieleentwicklers Blizzard Entertainment, der inzwischen in mehreren Teilen erschienen ist. Diablo 1 kam 1996 zuerst für den PC, Mac und die Playstation auf den Markt. Mit Diablo 4 erschien der vorerst letzte Teil am 6. Juni 2023.

Gelingt der Nachweis der Schummelei, wäre es schon der zweite Fall in diesem Jahr, der von ihm und seinem Team nachgewiesen wird. Bisher konnte er seinen Verdacht jedoch nur plausibel vor Publikum belegen. Sein Vortrag "Diablo 1 World Record Speedrun Exposed" ist bei Youtube abrufbar.

Vor der Konferenz hatte Cecil gegenüber Wired seinen konkreten Verdacht zum Diablo 1-Rekord schon öffentlich gemacht und auf den geplanten Defcon 24-Vortrag verwiesen. Dabei würdigte er die Bemühungen der Cheater um Perfektion und Timing als eigenständige Leistung. "Einen toolgestützten Speedrun zu machen, ist ein transformatives Kunstwerk, an dem Menschen Monate oder sogar Jahre mühsam arbeiten", erklärte Cecil gegenüber Wired.

Cecil, in der Gaming-Welt besser als dwangoAC bekannt, fand seinen Weg in die ungewöhnliche Rolle des Speedrun-Entlarvers durch ein spezielles Hobby. Als Experte für „tool-assisted speedruns“ nutzt er Emulator-Software, um Spiele in einer kontrollierten Umgebung zu testen und zu analysieren.

(usz)