Dell prescht mit iMac-Clone vor

In den USA ist Dells neuer "WebPC" schon lieferbar; für den deutschen Markt ist er allerdings nicht vorgesehen.

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Von
  • Holger Bleich

Über die Site WebPC.com können US-amerikanische Kunden seit gestern Dells neue Internet-PCs bestellen. Ganz nach dem Vorbild von Apples iMac stecken sie in Designer-Gehäusen, die es mehreren bunten Farben (beispielsweise "Red River Red" oder "Sedona Orange") gibt. Dell ist der erste große Anbieter, der seinen Ankündigungen in Sachen "Easy PC" Taten folgen läßt. Compaq etwa möchte seinen "iPaq" erst zum Start von Windows 2000, also Ende Februar des nächsten Jahres, anbieten. Laut Dell-Pressesprecher Andreas Mahl wird der WebPC aber in Deutschland vorerst nicht an den Start gehen. Gemessen am hiesigen Preisniveau sei das Gerät relativ teuer.

Die Innereien der WebPCs sind angesichts des Grundpreises von 999 US-Dollar nicht gerade Highlights: Im Basisgerät wird ein mit 433 MHz getakteter Celeron an Intels 810er Chipsatz betrieben. Durch die integrierten Grafik- und Soundfunktionen ergeben sich erhebliche Einschränkungen bezüglich der Aufrüstbarkeit des Systems. Die 4,3-GB-Festplatte ist sehr knapp bemessen. Auch beim Monitor folgt Dell dem Beispiel des iMac und stattet den WebPC in der billigsten Variante lediglich mit einem 15-Zoll-Röhrengerät aus. Im Preis inbegriffen ist ein HP Deskjet 610CL Tintenstrahldrucker. Das Software-Bundle besteht aus Windows 98 SE, Microsoft Works 2000 sowie einiger kleiner Beigaben. Hier hat der iMac mit seinem leistungsfähigeren Apple Works im Vergleich die Nase vorn.

Der Kauf eines WebPC bindet Dells Kundschaft vertraglich für ein Jahr an den Onlinezugang Dellnet. Ein integriertes 3Com Winmodem sorgt für die Verbindung. Als besonderen Clou verkauft Dell seinen neuen Service "Click and fix": Haben die WebPC-Besitzer Probleme mit ihrem Gerät, so können sie einen "Real-Time-Support" von Dell in Anspruch nehmen. Dazu starten sie ein Programm, das sich per Internet einwählt und ein Abbild der PC-Konfiguration (einschliesslich eventueller Fehler) an Dell schickt. Sofort, so die Dell-Werbung, gibt dann ein kompetenter Support-Mitarbeiter via E-Mail Tipps zur Lösung. Genau dieser Bestandteil des Angebot würde die Chancen der WebPCs am deutschen Markt schmälern, erklärt Pressesprecher Mahl: "Ein Remote-Access-Zugang zum heimischen PC wird hierzulande einfach anders bewertet als in den USA." (hob)