Dell schließt US-Ladengeschäfte

Im Rahmen seiner neuen Einzelhandelsstrategie stellt der texanische PC-Hersteller den Verkauf über eigene Shops in den USA ein.

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Während Apple Ende 2007 erst den dritten Apple Store in New York eröffnete – es ist mit drei Verkaufsetagen der größte in den USA – kündigte der texanische PC-Hersteller Dell an, sämtliche eigenen Verkaufsstellen auf dem heimischen Markt zu schließen. Alle 140 Dell-Ladengeschäfte, die seit 2002 überwiegend in Einkaufszentren eröffnet worden waren, werden in Kürze den Verkauf einstellen.

Zur Begründung der Entscheidung hieß es, Dell habe in den vergangenen 6 Monaten eine neue Einzelhandelsstrategie entwickelt, die eigene Shops überflüssig mache. Im Mai vergangenen Jahres hatte der Hersteller in den USA eine Vertriebspartnerschaft mit dem Wal-Mart-Konzern gestartet. Zum Jahresende kamen auch noch die auf Bürobedarf spezialisierte Staples-Gruppe und der Elektronikhändler Best Buy hinzu.

Den Schulterschluss mit dem Einzelhandel, den Dell in der Vergangenheit stets gemieden hatte, brachte Firmengründer Michael Dell auf den Weg. Gemeinsam mit Präsident Michael R. Cannon formulierte er eine neue Vertriebsstrategie, die Dell im Wettbewerb mit dem erstarkten Konkurrenten Hewlett-Packard und den Verfolgern Acer und Lenovo wieder Vorteile verschaffen soll. Während in den USA bereits ein Channel-Programm die Zusammenarbeit mit dem Handel regelt, hat der Hersteller in Europa bisher lediglich die personellen Weichen für den Aufbau eines indirekten Vertriebsmodells gestellt – auch in Deutschland.

Über Kooperationen mit der französischen Carrefour-Gruppe und der britischen Dixons Stores Group International (DSGi) plc sind ausgewählte Rechner von Dell inzwischen auch im europäischen Einzelhandel vertreten – für Deutschland stehen entsprechende Vertriebsabkommen nach wie vor aus. Das Channel-Programm PartnerDirect soll jedoch in Kürze europaweit – einschließlich Deutschland – an den Start gehen. (map)