Dell stellt Latitude-Notebooks der E-Serie vor

Mit den Latitude-Notebooks der E-Serie präsentiert Dell die runderneuerten Nachfolger seiner bisherigen Business-Notebooks. Zu den Highlights zählen eine extrem lange Akkulaufzeit und Dockingstationen mit eSATA und DisplayPort.

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Von
  • Florian Müssig

Dell präsentiert mit der Latitude-E-Familie die nach eigenen Angaben vierte Generation seiner Business-Notebooks; die Modellpalette reicht wie bisher von 12,1-Zoll- bis 15,4-Zoll-Geräten. In allen arbeiten Prozessoren und Chipsätze aus Intels aktueller Centrino-2-Plattform (Montevina) – die meisten anderen Hersteller haben ihre damit ausgestatteten Notebooks bereits zum Launch der Plattform vor einem Monat vorgestellt.

Die Brot-und-Butter-Geräte gibt es künftig in zwei Varianten; Dell bezeichnet diese als Mainstream und Essential – Notebooks der letzteren Kategorie sind günstiger, aber schwerer und schlechter ausgestattet. Bei den Mainstream-Modellen E6500 (15,4 Zoll, 2,3 kg, ab 1153 Euro) und E6400 (14,1 Zoll, 2 kg, ab 1117 Euro) gehören Display Port und eSATA zur Standardausstattung, während die Essential-Geräte E5500 (15,4 Zoll, 2,9 kg, ab 737 Euro) und E5400 (14,1 Zoll, 2,5 kg, ab 737 Euro) ohne diese auskommen müssen. Die E5000-Notebooks haben grundsätzlich nur den älteren CardBus-Schacht, während das E6500 CardBus und ExpressCard/54 bietet. Das kleinere E6400 enthält einen Erweiterungsschacht in einem der beider Formate (je nach Kundenwunsch).

Alle vier Modelle können ab sofort bestellt werden; in Kürze wird es den 14,1-Zöller E6400 wie seine Vorgänger D620/ D630 auch in einer besonders robusten ATG-Variante geben (ab 1427 Euro). Eine stoßunempfindliche SSD oder Festplatten mit Free-Fall-Sensoren sind allerdings bei allen Modellen optional erhältlich; und schon das normale Gehäuse aus einer Magnesium-Legierung kann laut Dell einiges ab. Alle Neulinge können zudem mit einer von unten beleuchteten Tastatur (rund 40 Euro Aufpreis) bestellt werden.

Der bisherige 12,1-Zöller D430 muss noch bis September auf seinen nur ein Kilogramm leichten Nachfolger E4200 warten, denn die darin zum Einsatz kommenden stromsparenden ULV-Prozessoren der Centrino-2-Plattform hat Intel noch nicht offiziell angekündigt. Das geringe Gewicht erreicht Dell nur, indem der Hersteller grundsätzlich ein SSD einbaut; ein optisches Laufwerk fehlt. Den rund 1,4 Kilogramm schweren 13,3-Zöller E4300 bekommt man auch mit normaler Festplatte und immer mit optischem Laufwerk; Preise stehen für beide noch nicht fest.

Mit der neuen E-Familie der Latitude-Notebooks führt Dell auch neues Zubehör ein. Die drei Dockingstationen Legacy Port Replikator (PS/2, Parallel-Port, RS-232), E-Port und Advanced E-Port passen nur an die E-Latitudes, nicht aber an ältere D-Modelle (deren Dockingstationen wiederum nicht an die E-Geräte passen). Der Neubeginn war notwendig, um aktuelle Schnittstellen nach außen führen zu können. Der Advanced E-Port bietet unter anderem eSATA sowie je zwei Display-Port- und DVI-Anschlüsse; am normalen E-Port steht jeweils ein solcher Monitor-Anschluß (und eSATA) zur Verfügung.

Neu im Zubehörprogramm sind Zweitakkus zum Drunterschnallen, die auf die Abmessungen der jeweils zugehörigen 14,1- und 15,4-Zöller zugeschnitten sind. Sie machen das Notebook zwar bis zu ein halbes Kilogramm schwerer und fast einen Zentimeter dicker, doch sollen sie eine bislang unerreichte Laufzeit ermöglichen: Dell spricht von über 19 Stunden, die der 14,1-Zöller E6400 mit nach hinten überstehendem Hochkapazitäts- und untergeschnalltem Zweitakku erreicht haben soll, nennt aber außer dem verwendeten Benchmark MobileMark 2007 keine weiteren wichtigen Details wie etwa die eingestellte Display-Helligkeit. Der 15,4-Zöller E6500 soll in voller Akkuausstattung immerhin 15 Stunden durchhalten.

Einschub-Akkus für den weiterhin vorhandenen Wechselschacht wird es nicht mehr geben; statt eines optischen Laufwerks lässt sich wohl nur ein leichter Leereinschub einsetzen. Ob es Festplatten-Einschübe geben wird, konnte Dell nicht sagen – sicher ist aber, dass bisherige Einschübe nicht passen, da der Wechselschacht der E-Latitude nur 9,5 Millimeter statt der 12,5 Millimeter der D-Geräte hoch ist.

Dell hat auch die Netzteile überarbeitet: Sie sind nicht nur deutlich flacher geworden, sondern sollen die Notebooks zudem besonders flott betanken: In nur einer Stunde sollen die Akkus zu 80 Prozent gefüllt sein.

Die E-Latitude sollen sich durch verschiedenfarbige Deckel und Gehäuse von der Konkurrenz abheben – laut Dell haben Geschäftskunden dies angefragt. Das Grunddesign der Neulinge mit gebürstetem schwarzem Metall und eckigen Kanten gab es bislang schon beim bereits länger erhältlichen Tablet PC Latitude XT; wahlweise stehen nun auch blau und rot zur Wahl. Das Leichtgewicht E4200 wird es zusätzlich in pink geben; dort sollen Gehäuse und Deckel zudem glänzend statt matt sein.

Im Laufe diesen Jahres soll mit Latitude On ein schnellbootendes Mini-Betriebssystem auf Linuxbasis Einzug halten, das über einen eigenen Einschaltknopf gestartet wird und in Zusammenarbeit mit einem Exchange-Server einen schnellen Zugriff auf E-Mails, Termine und Kontaktdaten erlaubt, ohne dass man auf den Start von Windows warten muss. Latitude On läuft nicht auf dem Hauptprozessor, sondern auf einem eigenen, laut Dell besonders stromsparenden Prozessor; Details zur Implementierung sollen aber erst später bekannt geben werden. Es steht allerdings bereits fest, dass das Mini-Linux keinen Zugriff auf die Festplatte haben wird – wer dort gespeicherte Daten etwa per Mail verschicken will, muss also Windows booten. (mue)