Der AMD Athlon/750 im c't-Labor

Der kommende Athlon mit 750 MHz in einem ersten Geschwindigkeitstest gegen den Intel Coppermine mit 733 MHz.

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Athlon mit 750 MHz
Doch zum Ermitteln des Spitzenreiters verirrte sich ein Athlon mit 750 MHz in das c't-Testlabor. AMD musste das Verhältnis des L2-Takts von 1:2 auf 2:5 verringern, da keine ausreichend schnellen Cache-Bausteine aufzutreiben sind. So steigt gegenüber dem 700-MHz-Athlon zwar der Core-Takt auf 750 MHz, doch der L2-Takt sinkt von 350 auf 300 MHz. Anscheinend hat AMD die 0,18-µ-Fertigung noch nicht nutzen können, um den L2-Cache auf dem Prozessor-Die zu integrieren. Einige Benchmark-Werte und Vergleichswerte des Intel Pentium III/B (Coppermine): Prozessor Core- Bus- BAPCo Cinema Q3tst 1.08 3DMark 99 Max Takt Takt Sysmark 98 4D fastest 800x600x16 [MHz] [MHz] Basic MMedia [fps] 3DMark CPU3Dmark Athlon 750 100x2 269 298 9,82 113,1 7011 11767 (1) Athlon 700 100x2 259 288 9,34 110,2 6820 11375 (1) Athlon 750 100x2 271 304 9,77 117,9 7177 12538 (2) Athlon 700 100x2 262 294 9,32 115,4 7110 12238 (2) Pentium/EB 733 133 275 273 8,36 109,7 7084 11814 (3) Pentium/E 700 100 261 270 8,01 107,3 7065 10740 (4)
Bei 7 Prozent höherem Core-Takt steigen die Benchmarks um gerade mal 2 bis 5 Prozent an, eigentlich kaum messbar. Aufgrund der überlegenen Floatingpoint-Einheit sammelt der Athlon Punkte gegenüber dem Pentium III/733EB. Im 3D-Bereich liegen die Kontrahenten dicht beieinander. Auf AMDs eigenem Referenzboard erzielt der Athlon zwar bessere Werte, doch diese haben keine praktische Relevanz, da es das Board nicht zu kaufen gibt. Andererseits: Auch das Board für den 733er Coppermine ist ein Prototyp mit dem noch nicht erhältlichen Camino-Chipsatz und Rambus-Modulen. Die Geschwindigkeitskrone gebührt also keinem der Kontrahenten alleine.
Der höhere Takt nutzt AMD außer dem Prestigegewinn nicht so richtig; erst ein schnellerer Frontside-Bus und ein Fullspeed-L2-Cache brächten die Architektur des Athlon wieder voll zur Geltung. Gegenüber dem Vergleichstest der 700-MHz-Klasse in der c't 22/99 hat sich also nicht viel geändert: Schnelle Prozessoren, aber immer noch keine richtig guten Boards. Einen Test aller fünf in Deutschland erhältlichen Athlon-Boards bringt die c't-Ausgabe 24/99 (ab 22. November am Kiosk). Testkonfigurationen:
(1) Asus K7M, Chipsatz AMD 751 (Irongate); (2) AMD Fester B3 Referenzboard, Chipsatz AMD 751; (3) Siemens D1127, Chipsatz Intel 820 (Camino); (4) Asus P2B, Chipsatz Intel 440BX;
Alle: Windows 98 SE, Grafikkarte Asus 3800U (NVidia TNT-2 Ultra), Festplatte IBM DTTA371440, Soundkarte Soundblaster Live!, Arbeitsspeicher 128 MByte (PC100 CL2 SDRAM, bzw. PC800 RDRAM)