Der Irak hinter der Cybermauer

Wenn die USA und Großbritannien mit High-Tech-Waffen auf Saddam Hussein und sein Militär zielen, so treffen sie ein Land, das trotz aller möglichen militärischen Aufrüstung mit chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen technisch weit zurückliegt.

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Von
  • Florian Rötzer

Wenn die USA und Großbritannien mit High-Tech-Waffen auf Saddam Hussein und sein Militär zielen, so treffen sie ein Land, das trotz aller möglichen militärischen Aufrüstung mit chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen technisch weit zurückliegt. Zumindest was das Internet angeht, ist der Irak ein Schwarzes Loch. Die einzige offizielle Website der irakischen Regierung ist die der UN-Vertretung.

Während sonst in vielen Krisengebieten die Menschen über das Internet und Emails den Kontakt mit der Außenwelt halten, Informationen erhalten und senden können, ist die irakische Bevölkerung weitgehend von der Kommunikation abgeschnitten. Nicht einmal die Regierung nutzt das Internet, um in eigener Sache in den "Medienkrieg" einzusteigen, auch wenn sie dafür ausländische Sender wie CNN oder BBC benutzt, die Live-Bilder von den Angriffen zeigen dürfen.

Nur im Ausland haben Iraker und die irakische Opposition eine Präsenz im Web aufgebaut. Doch anders als etwa die im Ausland wohnenden chinesischen Dissidenten, die die Filter der Regierung umgehen und Informationen über Email ins Land schicken, können Iraker keine Informationen über das Internet empfangen.

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