Der Irak will ins Internet

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AP sollen bald einige Behörden des Irak Zugang zum Internet erhalten.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AP sollen bald einige Behörden des Irak Zugang zum Internet erhalten. Man werde jedoch, wie Hilal al-Bayati, Direktor des staatlichen Computerzentrums, sagte, den Zugang begrenzen, um nicht von "negativen westlichen Ideen" beeinflußt zu werden. In der arabischen Welt versuchen die meisten Staaten, den freien Zugang zum Internet zu blockieren. Jüngst hat Saudi-Arabien private Internetprovider zugelassen, doch die Verbindung mit dem Internet läuft über einen Proxy, auf dem sich Webfilter befinden.

Der Irak war bislang, vor allem bedingt durch das Embargo, ein Schwarzes Loch im Internet, das die Regierung als ein Mittel der USA betrachtete, die Welt zu beherrschen. Nur die irakische UN-Vertretung hat bislang eine Website. Eine Regierungszeitung bezeichnete das Internet gar als das "Ende der Zivilisation, der Kultur, der Interessen und der Moral". Jetzt plant man offenbar, wie dies auch Serbien macht, in den "Medienkrieg" einzutreten und die Welt über das Internet wahrscheinlich nicht nur mit Informationen über die Kultur und die Kunst des Irak zu versorgen. (fr)