Der Lasercutter-Trick: So lässt sich Sperrholz in Wellen legen

Eigentlich ist Sperrholz so aufgebaut, dass es möglichst biegesteif ist und plan liegt. Von einem Lasercutter trickreich eingeschnitten lassen sich damit aber sogar in zwei Richtungen gekrümmte Freiformflächen erzeugen.

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Freiformflächen mit Sperrholz modellieren

(Bild: koFAKTORlab)

Lesezeit: 2 Min.

Schneidet man Holz in millimeterfeine Scheiben auf, erhält man Furnierblätter. Diese kann man quer zur Faserrichtung leicht biegen, in Längsrichtung allerdings weniger gut. Darüber hinaus reagiert das Holz vor allem in der Breite auf wechselnde Luftfeuchtigkeit, indem es schwindet oder sich ausdehnt. Deshalb leimt man bei der Herstellung von Sperrholz viele Lagen Furnier übereinander, sodass die Faserrichtung kreuzweise wechselt. Das Ergebnis ist ein Werkstoff, der relativ dünn, dabei aber sehr biegesteif ist und kaum arbeitet, sprich: sich verzieht.

Solches Plattenmaterial bringt man nicht ohne Weiteres in sphärische – also in zwei Richtungen gleichzeitig gekurvte oder gewölbte – Formen. Es sei denn, man greift zum Trick, die Fläche des Sperrholzes mit einem (nebebei auch sehr dekorativen) Muster einzuschneiden. Wie das mit Hilfe eines Lasercutters gelingt, zeigt ein Video des kroatischen koFAKTORlab bei lässiger Musik:

Das Schnittmuster ist dabei vom klassischen Mäander-Ornament inspiriert. Bei Instructables bekommt man die Vorlage für den Lasercutter als Illustrator- und DXF-Datei. Auf den ersten Blick erscheint es zwar paradox, ein eigens auf Steifigkeit optimiertes Material wie Sperrholz anschließend so zu perforieren, dass es quasi modellierbare Eigenschaften bekommt. Andererseits eignet sich gerade Sperrholz sehr gut für ein solches Schnittmuster: Nähme man beispielsweise Massivholzbrettchen, würden die feinen Stege des Mäanders, bei denen die Holzmaserung quer läuft, bei der kleinsten Belastung brechen.

(pek)