Der "Smart Garden" für das "intelligente Haus"

Rasenmäher-Roboter, einkaufende Kühlschränke, Häuser, die ihre Besucher erkennen: Vieles scheint bei moderner Haustechnik machbar. Von einigen Entwicklungszielen haben die Forscher für "intelligente Häuser" aber mittlerweile abgesehen.

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Von
  • Martin Kleinwächter
  • dpa

Der Rasenmäher-Roboter, der automatisch ans Werk geht, die Haustüre, die Bewohner von selbst erkennt oder der Haus-Computer, der vom Auto aus nach Besuchern fragt: Sie sind keine Zukunftsmusik mehr. Nur funktioniert ihre Abstimmung untereinander noch nicht immer. Häufig fehlt der letzte Schliff. Ihre Marktreife zu beschleunigen, das hat sich das Fraunhofer-Institut für mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg zum Ziel gesetzt: mit dem inHaus, dem "Innovationszentrum Intelligentes Haus", das am Freitag um eine Außenanlage, den SmartGarden, ergänzt wurde.

Seit zwei Jahren gibt es das inHaus. Darin erprobt das IMS gemeinsam mit den jeweiligen Herstellern die Haustechnik der Zukunft und arbeitet mit ihnen an der Vernetzung ihrer Entwicklungen. Um künftig auch zukunftsweisende Technologien für den Garten und die Gebäudesicherheit einbeziehen zu können, entstand der Smart Garden. Herzstück dabei ist die so genannte Info-Säule, ein Haus-Informationssystem, das in Büro- und Verwaltungsgebäuden künftig den Pförtner ersetzen könnte: Auf einem Computer-Bildschirm kann jeder Besucher alle Beschäftigten, ihre Anwesenheit und ihre Aufgabenbereiche abfragen, kann mit ihnen telefonieren, sich einen Wegeplan zu ihnen ausdrucken oder ihnen Nachrichten hinterlassen. Eine versteckte Kamera kann unterscheiden, ob sich dem inHaus bekannte oder unbekannte Personen nähern.

Von manchen ursprünglichen Entwicklungszielen haben die inHaus-Forscher mittlerweile abgesehen. So ist der Kühlschrank, der seine Bestände von selbst überprüft und durch Internet-Bestellung beim Lebensmittelhändler automatisch nachfüllen lässt, zwar technisch machbar. Aber das Bedürfnis der Verbraucher danach sei nicht vorhanden, sagt Viktor Grinewitschus, technischer Leiter des inHaus. Und die entscheidende Voraussetzung, Lebensmittel-Verpackungen mit entsprechenden Etiketten, sei ohne größere Nachfrage nicht rentabel zu schaffen. Anderen Produkten, etwa der automatischen Gartenbewässerung des US-Herstellers Toro, fehlt noch die Verbindung zum Zentral-Computer des Wetterdienstes.

Die größten Probleme bereitet den Duisburger Entwicklern denn auch die Vernetzung der verschiedenen Produkte untereinander. "Es gibt noch keine Systemintegration", beklagt inHaus-Projektleiter Klaus Scherer. Die gemeinsame Plattform, wie es sie beim Personal-Computer bereits gibt, existiert hier noch nicht. Alle Produkte müssen folglich erst mühsam aufeinander abgestimmt werden. Am vielversprechendsten dabei ist ihre Ansteuerung mit Hilfe des Internet. Sobald diese Schwierigkeiten überwunden sind, rechnet das IMS mit einem Marktpotenzial für moderne Haus- und Gartentechnik, das mit demjenigen der Automobilbranche vergleichbar wäre. (Martin Kleinwächter, dpa) / (jk)