Der schöne Schein – Frankfurter Fotokünstler setzt auf die Queen

Die Queen kommt nach Frankfurt, und Fotograf Pete Jones macht Kunst mit ihrem Konterfei. In seinem Zyklus "Money Art" beschäftigt er sich mit Europas dienstältester Monarchin – auf Geldscheinen.

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Der schöne Schein - Frankfurter Fotokünstler setzt auf die Queen

(Bild: YouTube)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marie Frech
  • dpa

Das sanfte Lächeln umspielt von bunten Fischen – auf den ersten Blick scheint das Bild der Queen keinen Sinn zu ergeben. Aber es handelt sich nicht um eine Fotomanipulation, wie der Frankfurter Künstler Pete Jones in seinem Atelier erklärt.

Jones fotografiert Geldscheine aus aller Welt. Er durchleuchtet sie, sodass die Motive beider Seiten gleichzeitig zu erkennen sind. Dann geht er ganz nah ran und macht Makroaufnahmen von Details. Die würden bei der täglichen Verwendung der Noten oft übersehen, sagt er.

Als er vor knapp fünf Jahren einen Schein aus den Bahamas in der Hand hielt, war die Queen darauf abgebildet. Es war die erste Banknote, die Jones durchleuchtete. "Die Queen ist das am meisten auf Geldscheinen gedruckte Motiv", sagt der Fotograf. Ihr Konterfei hat durch den Commonwealth Verbreitung auf Banknoten in der ganzen Welt gefunden.

Vor allem die karibischen Scheine faszinieren Jones. Auf der eine Seite ist die Queen zu sehen – Haare streng frisiert –, dahinter die wilde Fauna und Flora. Ein starker Kontrast. Auch sei auf den verschiedenen Noten zu erkennen, wie Elizabeth II. altere. "Trotzdem wird sie natürlich immer schön dargestellt."

Mancher sieht Elizabeth auf Jones' Bildern wie eine Pop-Art-Ikone. Das passe, meint Jones. Immerhin habe sie als dienstälteste Monarchin auch schon den Sex Pistols als kultureller Referenz-Punkt gedient. Die sechs neuen Queen-Bilder gehören zu Jones' Zyklus "Makro Money – Schöner Schein".

Auf die Idee dafür kam Jones auf seinen Reisen. Der 1969 in Frankfurt geborene Fotograf war fasziniert davon, wie unterschiedlich die Menschen mit ihren Geldscheinen umgingen: "Manche kleben sie, manche tackern sie; ganz anders als bei uns, wo man darauf achtet, dass ja kein Eselsohr entsteht."

Jones sieht Parallelen zwischen "Scheingeld und dem Kunstmarkt": Material- und Symbolwert könnten sich enorm unterscheiden. Er selbst sei inzwischen zumindest "Schein-reich" geworden. Aber ein Notaphilist, Sammler von Geldscheinen, sei er nicht geworden. "Ich wollte immer nur die schönen Scheine." Keine Logik für richtige Sammler.

Mit dem Besuch der Queen in Frankfurt schließe sich für ihn nun ein Kreis, sagt Jones. "Cool wäre natürlich, wenn sie mir ein Bild signieren würde." (keh)