Intel plant offenbar Desktop-CPU mit 16 Kernen nach dem Big-Little-Prinzip

Acht Atom-Rechenkerne neben acht großen Cove-Ablegern sollen Strom im Leerlauf sparen – über den Sinn lässt sich bei Desktop-PCs allerdings streiten.

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Intel plant offenbar Desktop-CPU mit 16 Kernen nach dem Big-Little-Prinzip

(Bild: Alexander Tolstykh/Shutterstock.com)

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Intel will angeblich das bei Prozessoren für Smartphones und Tablets bewährte Big-Little-Prinzip auf Desktop-PCs übertragen, um Strom zu sparen. Acht performante Rechenkerne aus der Cove-Serie wären demnach für Programme mit hoher Last vorgesehen und acht stromsparende Atom-Kerne für Hintergrundaufgaben. Einen solchen 16-Kerner entwickelt Intel laut dem oft gut informierten Nutzer "sharkbay" aus dem taiwanesischen Forum PTT unter dem Codenamen "Alder Lake-S".

Prozessoren aus der Familie Alder Lake-S sollen frühesten nach Rocket Lake-S erscheinen, sodass eine Vorstellung ab 2022 denkbar erscheint. Passend dazu soll Intel die neue CPU-Fassung LGA1700 entwickeln, deren Plattform laut den derzeitigen Informationen von "sharkbay" eine Thermal Design Power (TDP) von 125 Watt ermöglicht und für einen Betrieb mit 150 Watt TDP getestet wird.

Rechner würden vor allem bei geringer Last sparsamer, zum Beispiel beim Browsen durchs Internet, wenn das Betriebssystem die "großen" CPU-Kerne schlafenlegt. An dem Big-Little-Prinzip arbeitet Intel bereits mit Prozessoren unter dem Codenamen Lakefield, die vier Atom-Rechenkerne mit einem Sunnycove-Ableger kombinieren. Sunnycove kommt derzeit ansonsten nur in Ice Lake-U (Core i-1000G) für Notebooks zum Einsatz.

Lakefield ist allerdings für Premium-Tablets, wie Lenovos Faltmodell ThinkPad X1 Fold, gedacht, wo jedes gesparte Watt die Akkulaufzeit deutlich erhöhen kann. Desktop-Prozessoren hängen so oder so am Kaltgerätestecker, sodass Nutzer von einem Big-Little-Prozessor nur durch eine geringere Stromrechnung profitieren. Moderne CPUs verbrauchen bei geringer Last allerdings schon nur noch wenige Watt, sodass ein paar Watt Ersparnis im monatlichen Grundrauschen untergehen dürften. Dafür steigern die zusätzlichen Rechenkerne den Siliziumbedarf und damit potenziell die Prozessorpreise.

(mma)