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Deutsche Bank durchleuchtete Mitarbeiter per Rasterfahndung

Herbert Braun

Um eine undichte Stelle im Aufsichtsrat zu finden, kontrollierte die Deutsche Bank 2001 die von internen Anschlüssen gewählten Telefonnummern.

Mit einer Art Rasterfahndung suchte die Deutsche Bank 2001 nach einer undichten Stelle im Aufsichtsrat, berichtet der Spiegel [1] in seiner kommenden Ausgabe. Dabei seien ausgehende Anrufe mit bekannten Telefonnummern von Journalisten abgeglichen worden; wie viele Mitarbeiter von der illegalen Maßnahme betroffen waren, ist bisher nicht bekannt.

Die acht Jahre zurückliegende Affäre beschäftigt derzeit die Staatsanwaltschaft und den hessischen Landtag, wo Innenminister Bouffier der Grünen-Fraktion auf eine parlamentarische Anfrage Auskunft erteilte. Auch die Deutsche Bank selbst ermittelt mit Hilfe der Anwaltskanzlei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton [2], wer wann über welche Vorgänge informiert wurde. Zwei ehemalige Manager, der ehemalige Sicherheits-Chef Rafael Schenz und der der frühere Leiter der Abteilung Investor Relations Wolfram Schmitt, sagten aus, dass die Unternehmensleitung über die Überwachung informiert war. 2001 war der heutige Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann Sprecher und designierter Nachfolger des damaligen Bankchefs Rolf-E. Breuer. (heb [3])


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https://www.heise.de/-789320

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[1] http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,650064,00.html
[2] http://www.cgsh.com/de/home.aspx
[3] mailto:heb@ct.de