Deutsche Telekom plant weitere Investitionen ins US-Geschäft

Der deutsche Konzern will die Netzabdeckung seiner Tochter T-Mobile USA verbessern, um dem Kundenschwund entgegenzusteuern.

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Die Deutsche Telekom will in den USA weitere Milliarden Dollar investieren, um die dortige Mobilfunktochter T-Mobile USA auf Vordermann zu bringen. Konzernchef René Obermann sagte laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD), er sehe große Umsatzchancen beim mobilen Internet, die die Investitionen rechtfertigten. Die Größenordnung der künftigen Investitionen nannte Obermann nicht; in diesem Jahr investiert die Telekom in den USA 3 Milliarden US-Dollar.

T-Mobile USA ist die Nummer vier auf dem US-Mobilfunk-Markt und eines der Sorgenkinder des Konzerns. Das einst blühende Tochterunternehmen verzeichnete zuletzt einen Kundenschwund. Viele Nutzer beschweren sich über eine unzureichende Netzabdeckung und wanderten zu den größeren Anbietern ab. Milliardenschwere Investitionen sollten das Problem eigentlich lösen.

Die Telekom erwog laut Medienberichten in den vergangenen Monaten vor diesem Hintergrund einen Börsengang oder Kooperationen mit Konkurrenten. Obermann sagte dazu laut FTD, "nur um den Wert einzelner Sparten auszuweisen, wäre ein Börsengang nicht sinnvoll". Dem Wall Street Journal zufolge wies der Telekom-Chef auch Spekulationen um Kooperationen zurück.

Die angekündigten Investitionen sollen in den Ausbau der Netze für die schnelle Datenübertragung fließen. T-Mobile USA wolle die Netzabdeckung dieses Jahr auf 185 Millionen Menschen ausbauen, heißt es in der FTD. Die Telekom wolle verschiedene Optionen prüfen, wie die Netzkapazität erweitert werden kann. Zu Medienberichten, der deutsche Konzern habe dazu beim Netzbetreiber Clearwire wegen möglicher Kooperationen vorgefühlt, habe Obermann nicht kommentieren wollen. Laut Wall Street Journal sagte Obermann, der Markt für Mobiltelefone sei in den USA gesättigt. Wachstum verspreche er sich weniger durch neue Kunden, sondern durch die Einführung und Verbreitung von neuen mobilen Geräten. (anw)