Deutsche Telekom steigert Umsatz und Gewinn, Prognose leicht erhöht

Die Deutsche Telekom hebt nach einem positiven zweiten Quartal die Prognose für 2021 erneut an.

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(Bild: Deutsche Telekom)

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Die Deutsche Telekom hat ihren Umsatz im zweiten Quartal gesteigert und ein organisches Wachstum von 6,8 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielt. Das EBITDA AL stieg organisch um 1,1 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, wie die Telekom am Donnerstag mitteilte. Nachdem zuvor schon die US-Tochter T-Mobile US ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht hatte, zieht die Telekom nun ebenfalls mit einer Erhöhung nach.

Mehr als 103 Millionen Euro höher ist der bereinigte Gewinn der Deutschen Telekom im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ausgefallen. Im gesamten Jahr sollen es dann 37,2 Milliarden Euro werden, wie aus dem Zwischenbericht der Deutschen Telekom für das zweite Halbjahr hervorgeht. Die erneute Erhöhung der Prognose nach der bereits im Mai erfolgten sieht am Jahresende rund 0,2 Milliarden Euro mehr in den Büchern vor.

Die Telekom gibt ein organisches Wachstum an, berücksichtigt also beispielsweise keine Wechselkurseinflüsse, ansonsten wären der Umsatz um 1,7 Prozent und der bereinigte Gewinn um 4,2 Prozent geringer als im Vorjahr ausgefallen. Grund: Der US-Dollar hat sich im Jahresvergleich schwächer entwickelt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom Tim Höttges zeigt sich angesichts des Ergebnisses zufrieden: "Das ist erneut ein großartiger Mannschaftserfolg", sagte er. "Alle Bereiche des Konzerns haben im ersten Halbjahr ihr Ergebnis gesteigert und damit die Wachstumsstory des Konzerns fortgeschrieben."

Die Zufriedenheit von Höttges kommt nicht von ungefähr, denn unter dem Strich bleibt dem Konzern ein satter Überschuss von 1,879 Milliarden Euro. Das sind 150 Prozent mehr als noch im zweiten Quartal des Vorjahres. Damals lag der Konzernüberschuss bei 754 Millionen Euro.

Den Löwenanteil am Umsatz und am Gewinn steuert weiterhin T-Mobile US bei: Beim Umsatz sind es gut 16,6 Milliarden Euro mit einem Minus von 3,8 Prozent und beim EBITDA AL von 5,7 Milliarden Euro ein Minus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

T-Mobile hat jedoch im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten ordentlich bei den Kundenzahlen zugelegt, mehr als die Wettbewerber auf dem US-Markt, wie die Telekom betont. Die Anzahl der Vertragskundinnen und -kunden beim Mobilfunk erhöhte sich in dem Zeitraum um 1,3 Millionen. Dabei zeigte sich bei 627.000 Kundinnen und Kunden ein recht hoher Monatsumsatz von durchschnittlich 47,61 Dollar. Insgesamt hat T-Mobile US nun rund 104,8 Millionen Kundinnen und Kunden. Etwa 83,8 Millionen davon haben einen Vertrag, 20,9 nutzen eine Prepaid-Option. T-Mobile US hatte seine Prognose für 2021 Ende Juli erhöht.

In Deutschland entwickelte sich das Geschäft positiv: Der Umsatz nahm um 0,9 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zu. Das organische Umsatzplus beträgt 1,8 Prozent. Das bereinigte EBITDA AL stieg um 3,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro an.

Im Mobilfunkbereich stiegen die Serviceumsätze um 2 Prozent. Die Telekom sieht aufgrund der veränderten Corona-Maßnahmen einen geringeren negativen Einfluss auf die Roaming- und Visitoren-Umsätze. Die Anzahl der Vertragskundinnen und -kunden legte um 161.000 zu. In Deutschland hat die Telekom nun 50,2 Millionen Mobilfunkkunden, etwa 22 Millionen davon haben einen Vertrag.

Auch im Breitbandgeschäft konnte die Telekom mehr Kunden netto hinzugewinnen: weitere 93.000 können jetzt ihren Breitbandanschluss nutzen. 16,6 Millionen Glasfaser-basierte Breitbandanschlüsse gebe es nun im Netz der Telekom. Hier seien 291.000 hinzugekommen.

In Europa hält das Wachstum für T-Mobile weiterhin an. Organisch sei der Umsatz um 4 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro angestiegen. Das bereinigte EBITDA nahm organisch um 5,3 Prozent zu und erreichte 1 Milliarde Euro. Nach Angaben der Telekom sei das Wachstum der Zunahme der Reisetätigkeit in Europa und der damit verbundenen Roaming-Umsätze zu verdanken. Außerdem haben sich 177.000 Kundinnen und Kunden mehr für einen Mobilfunk-Vertrag entschieden. Im Breitbandbereich seien 58.000 dazugekommen, bei Kombi-Angeboten für Mobilfunk und Festnetz seien es 128.000. Dabei seien diese Angebote zunehmend gefragt. Rund 52 Prozent der Haushalte würden sie mittlerweile nutzen, das sind 4 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

T-Mobile Niederlande entwickelte sich dem Geschäftsbericht nach besonders positiv, wobei das Geschäft mit Funktürmen zulegte. Organisch ergab sich hier ein Umsatzplus von 5,1 Prozent auf 283 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA stieg organisch um 8,8 Prozent auf 170 Millionen Euro. Im Mobilfunkbereich legte T-Mobile NL beim Umsatz organisch um 2,7 Prozent auf 506 Millionen Euro zu, das EBITDA AL um 3,6 Prozent auf 155 Millionen Euro. Die Anzahl der Vertragskunden stieg im zweiten Quartal um rund 70.000. Die niederländische Tochter hat nun etwa 6,8 Millionen Mobilfunkkundinnen und -kunden.

Beim Systemgeschäft der Telekom gingen im zweiten Quartal zwar mehr Aufträge als noch im Vorjahresquartal ein, allerdings wirkte sich das noch nicht aus. So stiegen die Aufträge um 25,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, wobei ein "wichtiger Treiber" ein Abschluss im Automobilsektor gewesen sein soll. Umsatztechnisch ging es um 5,5 Prozent auf eine Milliarde Euro zurück, das bereinigte EBITDA AL stieg um eine Million Euro auf 72 Millionen Euro.

Bei Börsenöffnung am Donnerstag zog die Telekom-Aktie zunächst von 17,88 Euro auf einen Wert von 18,16 Euro an.

(olb)