"Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft" hat wohl keine Zukunft

Das vor knapp einem Jahr vom ehemaligen Verkehrsminister gegründete Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft hat nun kein Gründungsbüro mehr.

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(Bild: Jirsak/Shutterstock.com)

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Das Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM) wird wohl nicht so kommen, wie es sich der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vorgestellt hat, womöglich auch gar nicht. Das Gründungsbüro in München sei durch eine Kontaktstelle in den Räumlichkeiten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ersetzt worden, teilte das Bundesverkehrsministerium heise online mit. So werde es für die Phase der Überarbeitung des Konzepts weiterhin ansprechbar sein.

Scheuer hatte das DZM im August 2021 in München gegründet. Damit sollte ein "international herausragendes Zentrum der Mobilitätforschung" entstehen. Es sollte Antworten darauf finden, wie sich Menschen und Waren in Zukunft vor dem Hintergrund der globalen Trends der Dekarbonisierung, Digitalisierung und des demografischen Wandels fortbewegen.

Einen Bericht des Handelsblatts, laut dem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Zentru, gestoppt hat, mochte das Ministerium nicht direkt bestätigen. Bereits im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP sei vereinbart worden, das DZM neu aufzustellen und zu erweitern. "Diesem Auftrag kommt das BMDV nach", teilte das Ministerium heise online mit.

Da in der Zeit, in der das Konzept des DZM überarbeitet wird, kein Gründungsbüro erforderlich sei, sei dies vorübergehend durch eine Kontaktstelle ersetzt worden, heißt es im Handelsblatt. Der Gründungsbeirat, dem unter anderem VDA-Präsidentin Hildegard Müller und IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann angehörten, habe seine Arbeit eingestellt. Ob er seine Tätigkeiten wieder aufnehmen und ob München Standort eines DZM werden wird, ist unklar.

Zuvor war das DZM im Munich Urban Colab (MUB) angesiedelt, dort sollten Kompetenzen aus Wissenschaft, Startups und anderen Unternehmen sowie Politik und Verwaltung gebündelt und der Austausch von Wissenschaft und Industrie gefördert werden. Sie soll eine "neue Avantgarde der Mobilität der Zukunft auf allen Ebenen" werden.

Weitere Standorte des DZM sollten Annaberg-Buchholz mit Schienenprojekten und Hamburg fürs autonome Fahren werden. Dazu der Railcampus Ostwestfalen-Lippe in Minden, wo die Transportlogistik für Personen und Güter autonome Bahnsysteme getestet werden sollten, und das Karlsruher Projekt Country-to-City-Bridge mit ÖPNV und alternativen Antrieben für eigene Pkw.

(anw)