Die Front der US-amerikanischen Kopierschützer bröckelt

US-Senator George Allen zählt nicht mehr zu den Unterstützern eines Gesetzesentwurfs für erweiterten Kopierschutz. Ihm geht der Entwurf zu weit.

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Dem republikanischen Senator George Allen gehen die Bemühungen seiner Kollegen zu weit. Ursprünglich unterstützte er einen Gesetzesentwurf des demokratischen Senators Joseph Biden, in dem das Fälschen von physischen Authentifizierungsmerkmalen und das Verbreiten dieser Fälschungen, etwa bei Hologrammen auf CDs und Verpackungen, unter Strafe gestellt wird. Nun nimmt Allen weiten Abstand von dem Entwurf, denn darin wurde das Wörtchen "physisch" gestrichen.

Wenn der Gesetzesentwurf den US-amerikanischen Kongress passieren würde, stünde das Fälschen jeglicher Echtheitsmarkierungen und die Verbreitung dieser Fälschungen, etwa bei Wasserzeichen in Musikstücken, unter Strafe. George Allen stört, dass für das unbeabsichtigte, aber wissentliche "trafficking" unerlaubter Software oder anderer Dateien auch die Provider zur Rechenschaft gezogen würden. Sie müssten für jeden Verstoß, wie der Senator mitteilt, jeweils 25.000 US-Dollar Strafe bezahlen. Dadurch werde vielleicht ein Problem gelöst, aber einige neue geschaffen, meint Allen.

Bislang unterstützen die US-amerikanische Unterhaltungsindustrie und viele Firmen der IT-Branchen Bestrebungen der Politiker für ausgedehnte Copyright-Gesetzgebung oder Ideen für strikten Kopierschutz. Nun aber könnten aus dieser Allianz zumindest all jene ausscheiden, die für die Verbreitung von Daten über die Kommunikationsnetze sorgen. Dafür könnte auch der Druck der Musikindustrie sorgen, wie sie ihn nun auf den Provider Verizon ausübt. Dieser soll die Kundendaten eines potenziellen Raubkopierers herausrücken. (anw)