Die Geldkarte und der Euro

Weil die Geldkarten Beträge nur Pfennig- bzw. Cent-genau abspeichern, ergeben sich bei der Umrechnung zwischen DM und Euro Differenzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 162 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Holger Dambeck

Angesichts der gelinden Verwirrung, die mancher Bundesbürger gegenwärtig beim Wechsel vom DM- zum Euro-Bargeld empfinden mag, preisen Banken und Sparkassen die Geldkarte - aber auch bei ihr gibt es gewisse Ungereimtheiten bei der neuen Währung. Sie tauchen immer dann auf, wenn mit einer älteren Geldkarte, die intern nur DM verarbeitet, Euro-Beträge bezahlt werden, oder wenn mit einer neueren Geldkarte, deren Chip nur mit Euro arbeitet, in Mark bezahlt wird. Das Bezahlterminal rechnet die fällige Summe jeweils in die Währung des Geldkartenchips um und rundet sie auf zwei Stellen nach dem Komma. Da in der Regel viele kleine Beträge per Geldkarte bezahlt werden, summieren sich die "Rundungsdifferenzen" durchaus auf fünf bis zehn Pfennige.

Ob die Bank oder der Verbraucher draufzahlt, hängt ganz von den beglichenen Beträgen ab. Wer im vergangenen Jahr zehn Mal 2,00 Mark mit einer Euro-Geldkarte ausgegeben hat, dessen Kartenguthaben verringerte sich um 10,20 Euro. Bei einer exakten Kalkulation hätten jedoch 10,23 Euro vom Guthaben abgezogen werden müssen - der Verbraucher sparte so drei Cent. Die Rechnung kann jedoch auch zu seinen Ungunsten ausgehen: Wenn er zehn Mal 2,10 Euro mit einer DM-Geldkarte bezahlt, verliert er drei Pfennig, denn ihm werden 41,10 DM statt 41,07 DM abgezogen.

Das leichte Euro-Durcheinander der Geldkarten ist jedoch spätestens am 31. 12. 2002 erledigt, denn dann endet laut Vorgabe des Zentralen Kreditausschusses die Gültigkeit der DM-Geldkarten. Im Oktober 2000 haben Banken und Sparkassen damit begonnen, eurofähige Geldkarten auszugeben. Ältere Chipkartenleser, wie es sie zum Beispiel als Schlüsselanhänger gibt, können den Wert der Euro-Karten allerdings nicht anzeigen - im Display erscheint stattdessen "Error". (hod)