Die Microsoft-Chefs blicken in die Zukunft

Die Microsoft-Oberen brachten über 350 Analysten den zukünftigen Kurs des Konzerns nahe.

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Von
  • Karsten Violka

Für den Microsoft-Manager Rick Belluzzo ist eines klar: Es gebe zwar mehrere Schwerpunkte in der weiterenn Entwicklung, im Mittelpunkt stehe aber nach wie vor der Desktop-PC und das bevorstehende Upgrade auf Windows XP, von dem er sich neue Impulse für den eher unerfreulichen PC-Markt erhofft. Belluzo sprach wie etwa auch Bill Gates auf der Analysten-Konferenz in Redmond, bei der die wichtigsten Microsoft-Vertreter vor über 350 Analysten den zukünftigen Kurs des Konzerns vorstellten. Der Konzern wollte die Börsen-Profis mit der Veranstaltung davon überzeugen, dass es sich trotz der allgemeinen Schwäche des Marktes lohnt, in Microsoft zu investieren.

Belluzzo sieht neben dem normalen Desktop-PC den Server- und Enterprise-Bereich als entwicklungsfähig an. Nach seiner Aussage bekomme Microsoft nur einen kleinen Anteil des IT-Budgets wirklich großer Kunden ab. Mit der Xbox, dem Digitalvideorekorder UltimateTV und drahtlosen Geräten möchte Microsoft zusätzlich in den Unterhaltungselektronik-Markt einsteigen. Die .NET-Technologien sollen alle Bereiche im Internet vereinen und sich als universelle Netz-Plattform für die unterschiedlichsten Dienste etablieren. Wenn alles funktionierrt, soll mit auf neuen Technologien aufsetzenden Zusatzdiensten viel Geld verdient werden.

Bill Gates berichtete in seinem Vortrag, dass bereits Ende des Jahres eine Testversion der Hailstorm-Dienste zur Verfügung stehen werde. Wahrscheinlich wollte er damit den Berichten begegnen, dass die .NET-Technologie im Moment nur auf dem Papier existiert. Die Firma werde noch stärker als bisher in den Bereich Forschung und Entwicklung investieren. Als Kerntechnologie für die .NET-Dienste berichtete Gates begeistert von XML und dessen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Die nächste Version des SQL-Servers solle sogar "top to bottom" mit XML aufgebaut werden. Gates vergleicht die Extensible Markup Language in ihrer Tragweite sogar mit der Erfindung der grafischen Benutzeroberflächen.

Jim Allchin, der als Vizepräsident bei Microsoft für die Betriebssysteme verantwortlich ist, versuchte, den Analysten Windows XP schmackhaft zu machen. Die Teilnehmer bekamen den ersten Release Candidate mit nach Hause – inklusive Mail-Adresse von Jim Allchin, der auf diese Weise von eventuellen Problemen hören will. Im Grunde ist dieser Code, der jetzt auch an diejenigen ausgeliefert wird, die sich für das Preview-Programm registriert haben, schon veraltet: Laut Allchin soll der zweite Release Candidate Anfang nächster Woche fertig sein. (kav)