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Die ewigen Jagdgründe für OS/2-Software

Hans-Peter Schüler

Das Softwarehaus Connectix will noch vor Jahresende die Server-Version seines Betriebssystem-Emulators VirtualPC mitsamt virtuellen Maschinen für das Gastsystem OS/2 herausbringen.

Das Softwarehaus Connectix [1] will noch vor Jahresende die Server-Version [2] seines Betriebssystem-Emulators VirtualPC mitsamt virtuellen Maschinen für das Gastsystem OS/2 herausbringen. Momentan läuft ein geschlossener Betatest für das Produkt, das etwa unter Windows 2000 bis zu 32 Prozessoren auf einem Server mit virtuellen PCs nutzen kann, auf denen sich unterschiedliche Betriebssysteme installieren lassen. Dabei kann es sich um Windows 2000, Linux oder eben OS/2 handeln -- sogar auf einem Windows-XP-System, welches derzeit auf eine einzige CPU limitiert ist, sollen sich über die von VNC [3] geläufigen, bei Connectix weiter entwickelten Terminaldienste mehrere virtuelle PCs realisieren lassen. Der Preis für den Server steht offenbar noch nicht fest, könnte aber im Bereich von 1000 US-Dollar je CPU liegen.

Insbesondere mit der vom süddeutschen Systemhaus Innotek [4] beigesteuerten OS/2-Umgebung dürfte die Server-Variante von VirtualPC Banken und Versicherungen ansprechen, weil sie diesen mit der Umrüstung der Server-Seite zum weichen Ausstieg aus der OS/2-Welt verhilft. Inoffiziell werden Zahlen gehandelt, dass in diesem Bereich in Deutschland zurzeit noch rund 500.000 Installationen von IBM [5]s PC-Betriebssystem Dienst tun -- nicht zuletzt, weil diese Unternehmen Millionen in die Entwicklung nativer OS/2-Spezialsoftware investiert haben und für die offenbar stabil laufenden Anwendungen nur zögerlich Ersatz beschaffen. Sollten diese Groß-Anwender aus der OS/2-Gemeinde [6] ausscheiden, stehen die Chancen auch für private Benutzer dieses Systems schlecht -- IBM dürfte sich dann schwerlich doch noch einmal überreden lassen, etwa zum Nutzen des OS/2-Revivals eComStation [7] den Pflegezeitraum seines Windows-Gegenstücks zu verlängern.

Bereits jetzt bietet Innotek [8] OS/2-Nutzern als gemeinsames Produkt den VirtualPC für Windows mit Unterstützung für OS/2-Installationen und den VirtualPC für OS/2 als Gastgeber für andere Systeme an; seit zwei Wochen in der aktuellen Version 5.1, welche dank unmittelbarer Ausführung von Ring-0-Kommandos jetzt an die Performance des Konkurrenzprodukts VMWare [9] heranreichen soll. (hps [10])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-70351

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.connectix.com
[2] http://www.connectix.com/products/vs.html
[3] http://www.uk.research.att.com/vnc/
[4] http://www.innotek.de
[5] http://www.ibm.de
[6] https://www.heise.de/news/Stirb-langsam-2-57664.html
[7] http://www.ecomstation.com/
[8] https://www.heise.de/news/OS-2-laesst-bitten-58959.html
[9] http://www.vmware.com/de
[10] mailto:hps@ct.de