Die nächsten Krypto-Fonds: US-Börsenaufsicht ebnet Ether-ETFs den Weg

Seit Anfang des Jahres kann man in den USA in Bitcoin-ETFs finanzieren und an der Krypto-Rallye teilhaben. Bald könnten jetzt die ersten Ether-ETFs folgen.

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Eine Ether-Münze, im Hintergrund unscharf eine steigende Börsenkurve

(Bild: Zephyr_p/Shutterstock.com)

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Die US-Börsenaufsicht SEC hat überraschend den Weg für die ersten Fonds bereitet, die an den Preis von Ether gekoppelt sind. Das teilte die Securities and Exchange Commission am Donnerstag mit und kam damit einer Bitte der US-Börsen Nasdaq, CBOE (aus Chicago) und New York Stock Exchange (NYSE) nach. Die dürften damit bald den Handel mit ETFs ermöglichen können, die an die nächste Kryptowährung gebunden sind, für die einzelnen Produkte braucht es aber dann noch jeweils eine Genehmigung. Laut der US-Nachrichtenagentur Reuters ist der Schritt der SEC eine Überraschung, an den Finanzmärkten sei eigentlich eine Ablehnung erwartet worden. Ethereum mit seiner Währung Ether ist das zweitgrößte Kryptogeldsystem.

Insgesamt ging es bei den Anträgen um acht verschiedene Ether-Fonds, laut CNBC geht es um deutlich weniger Geld als bei den Bitcoin-ETFs. Trotzdem hat sich die SEC lange nicht zu den Anträgen geäußert, weswegen eine Ablehnung wahrscheinlich schien. Wenige Tage vor dem Ende der zugehörigen Frist hat die SEC dann aber eine Reihe von Änderungen verlangt, woraufhin die Verantwortlichen die Arbeit von Wochen innerhalb von Tagen erledigt hätten, schreibt Reuters. Am Donnerstag kam die SEC dann den Bitten der Börsenverantwortlichen nach. Für die Genehmigung der konkreten Produkte gibt es nun aber keine Frist, deshalb ist unklar, wann die ETFs tatsächlich kommen können.

Der unerwartete Schritt der SEC kommt weniger als ein halbes Jahr nach der mit Spannung erwarteten Genehmigung der ersten Bitcoin-ETFs. Dazu war die Kapitalmarktbehörde gerichtlich verpflichtet worden, nachdem sie sich jahrelang dagegen gesträubt hat. Bei einem ETF wird nicht das gehandelte Produkt – in diesem Fall die betroffene Kryptowährung – selbst erworben, die Investition erfolgt durch die jeweilige Fondsgesellschaft. Trotzdem ermöglichen die Bitcoin-ETFs Investoren und Investorinnen einen deutlich einfacheren Weg, um an den teilweise dramatischen Wertgewinnen der beliebtesten Kryptowährung teilhaben zu können. Gleichzeitig haben die Fonds zum jüngsten Preisanstieg beim Bitcoin beigetragen. Ähnliches könnte bald auch bei Ether passieren.

Die SEC unter ihrem Chef Gary Gensler steht Kryptowährungen generell eher skeptisch gegenüber und sperrte sich jahrelang gegen die Erlaubnis für Spot-ETFs. Im vergangenen Jahr hatte die Aufsichtsbehörde nach der Ablehnung eines Antrags der Firma Grayscale eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen und musste die für den Bitcoin erlauben. Ein Berufungsgericht befand, die Entscheidung sei willkürlich gewesen, da die SEC nicht den Unterschied zu zugelassenen anderen Anlagen deutlich gemacht habe. ETFs auf Bitcoin-Zukunftskontrakte waren bereits 2021 genehmigt worden. Die Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs galt als großer Meilenstein, um Digitalwährungen stärker in den Mainstream zu bringen. In solche Fonds statt direkt in Kryptogeld zu investieren, gilt als geringere Hürde.

(mho)