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DigiNotar wird liquidiert

Daniel Bachfeld

Der Eigentümer Vasco hat in den Niederlanden einen Insolvenzantrag für den Zertifikatsherausgeber gestellt. Seit Bekanntwerden des CA-Hacks sind gerade einmal drei Wochen vergangen,

Der niederländische Zertifikatsherausgeber DigiNotar wird nach dem SSL-Debakel von seinem Eigner Vasco liquidiert. Das teilte Vasco in einer Stellungnahme [1] mit. Man habe Insolvenz für das Unternehmen in den Niederlanden angemeldet.

Zuvor hatte die niederländische Regierung bereits die Kontrolle über DigiNotar übernommen, unter anderem auch, um weiteren Schaden von der niederländischen PKI "PKIoverheid" abzuwenden. Daneben hatte die niederländische Aufsichtsbehörde für Telekommunikation (OPTA) der Zertifizierungsstelle das Ausstellen weiterer qualifizierter Zertifikate untersagt [2], und sämtliche Browser-Hersteller hatten die Wurzelzertifikate aus ihren Produkten verbannt.

Damit ist nach gerade einmal drei Wochen seit Bekanntwerden des CA-Hacks das Unternehmen, dass nicht nur Server von Kunden sichern sollte und für den Staat der Niederlande ein wichtiges Trustcenter betrieb, de facto aufgelöst. Vasco bietet selbst 2-Faktor-Authentifizierungslösungen an, betont jedoch, dass die eigenen Systeme von der DigiNotar-Kompromittierung nicht betroffen sind. (dab [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1347001

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.vasco.com/company/press_room/news_archive/2011/news_vasco_announces_bankruptcy_filing_by_diginotar_bv.aspx
[2] https://www.heise.de/news/Aufsichtsbehoerde-untersagt-DigiNotar-das-Ausstellen-qualifizierter-Zertifikate-1344513.html
[3] mailto:dab@ct.de