Digitaler Polizeifunk: Alcatel-Lucent übernimmt den Regelbetrieb

Alcatel-Lucent hat einem Bericht des Börsenspiegels zufolge den Zuschlag für den Regelbetrieb des Backbones erhalten, der den Digitalfunk der Behörden mit Ordnungsaufgaben (BOS) bundesweit absichert. Das Unternehmen setzte sich danach gegen Nokia Siemens Networks und das Konsortium T-Systems/EADS durch.

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Von
  • Detlef Borchers

Alcatel-Lucent hat nach Informationen des Behördenspiegels den Zuschlag für den Regelbetrieb des Backbones erhalten, der den Digitalfunk der Behörden mit Ordnungsaufgaben (BOS) bundesweit absichert. Die Firma, die in Deutschland auch das Netz von E-Plus betreibt, setzte sich dem Blatt zufolge gegen Nokia Siemens Networks und dem Konsortium T-Systems/EADS durch.

Zum Regelbetrieb gehört die Planung, der Aufbau und der Betrieb des bundesweiten BOS-Funknetzes sowie die Übernahme aller Wartungsarbeiten an den Funkeinrichtungen. Mit welchem Angebot Alcatel-Lucent die neue Planungskommission im Innenministerium überzeugt hat, ist noch nicht bekannt. Zuletzt hatten die Kosten für das Interimsnetz für Aufsehen gesorgt, das T-Systems und EADS betrieben haben. Zum Jahresende 2009 sollen nach Angaben des Behördenspiegels für das Versuchsnetz 190 Millionen Euro fällig werden.

Alcatel-Lucent kann auf einschlägige Erfahrungen im Betrieb von Behördenfunknetzen nach dem TETRA-Standard verweisen. Die Firma ist sowohl beim belgischen TETRA-Netz ASTRID als auch beim niederländischen Netz C2000 als Betreiber dabei.

Nicht nur der bundesweite BOS-Funk sorgt für Schlagzeilen, sondern auch die Teile, die die Bundesländer im Sinne des Föderalismus in Eigenregie stemmen müssen. So erklärte in Bayern Innenstaatssekretär Bernd Weiß seinen Rücktritt, nachdem er in monatelangen Verhandlungen mit Rettungsdiensten und Feuerwehren eine Finanzierungsvereinbarung ausgehandelt hatte. Diese Vereinbarung wurde von Ministerpräsident Seehofer jedoch abgelehnt. Kurzzeitig war im Internet ein Brief von Weiß abrufbar, in dem sich der engagierte Staatssekretär recht deutlich zur Behandlung äußerte. Danach war sein Rücktritt offenbar unumgänglich.

(pmz)